Das Erdbeben der Stärke 7,2 im Norden Mexikos war auch in den USA zu spüren. In Kalifornien wurde die Innenstadt von Calexico abgeriegelt.

Tijuana/Los Angeles. Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,2 hat den Norden Mexikos erschüttert und mindestens zwei Menschen das Leben gekostet. Rund 100 weitere wurden verletzt. In Mexicali, der Hauptstadt von Baja California, stürzte ein Parkhaus ein. In weiten Teilen der Stadt sei der Strom ausgefallen, sagte Zivilschutz-Direktor Alfredo Escobedo. Auch im Süden der USA wurden zahlreiche Häuser beschädigt.

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Das Zentrum des Bebens lag 60 Kilometer südöstlich von Mexicali in zehn Kilometern Tiefe. Der Erdstoß der Stärke 7,2 am Sonntagnachmittag (Ortszeit) war bis in die US-Staaten Kalifornien und Arizona zu spüren. Eines von drei starken Nachbeben binnen einer Stunde erreichte die Stärke 5,1.

In der Nähe von Mexicali kam ein Mann beim Einsturz seines Hauses ums Leben. Ein zweiter Mann lief nach dem Beben in Panik auf die Straße und wurde von einem Auto überfahren. Dutzende weitere Menschen wurden von umherfliegenden Gegenständen verletzt.

Die 300 Patienten im öffentlichen Krankenhaus von Mexicali mussten nach einem Stromausfall in Privatkliniken verlegt werden, die über Notgeneratoren verfügten, sagte Zivilschutz-Direktor Escobedo. Zudem wurde eine Verbindungsstraße von Mexicali nach Tijuana durch eine Serie von Erdrutschen verschüttet und musste gesperrt werden.

In den USA wurde die kalifornische Grenzstadt Calexico am stärksten getroffen. Im Zentrum habe es erhebliche Schäden gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Die Innenstadt sei deshalb abgeriegelt worden. „Ich glaube nicht, dass sie so schnell wieder freigegeben wird“, sagte Polizeisprecher Gonzalo Gerardo. „Es gibt da eine Menge Risse und Scherben, es ist gefährlich, dort hinzugehen.“ Im Zentrum der 27.000-Einwohner-Stadt Calexico stehen viele Gebäude aus den 30er und 40er Jahren, die für schwere Erdbeben nicht gerüstet sind.

In 5.000 Haushalten im Süden Kaliforniens und 3.000 Haushalten in Arizona fiel wegen des Bebens kurzzeitig der Strom aus. In Los Angeles blieben Fahrstühle stecken, in San Diego gingen Fensterscheiben zu Bruch und Wasserrohre barsten. Die Coronado-Brücke über die San Diego Bay wurde aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen.