Das DNA- Profil eines 45-jährigen Verdächtigen stimme überein mit Spuren von Vergewaltigungen in Krefeld, Bonn und Aachen.
Krefeld. Nach einem DNA-Abgleich sieht die Polizei einen mutmaßlichen Serien-Vergewaltiger aus der Eifel als überführt und eine 19 Jahre dauernde Fahndung als erfolgreich beendet an. Das DNA- Profil eines 45-jährigen Verdächtigen stimme überein mit Spuren von Vergewaltigungen in Krefeld, Bonn und Aachen. Unterdessen werden ihm noch deutlich mehr Verbrechen angelastet: Die Ermittler gehen jetzt von 100 Taten aus, die der Familienvater in Deutschland, Belgien und den Niederlanden begangen haben soll. „Jeden Tag melden sich neue Opfer und berichten von bislang unbekannten Taten“, sagte am Freitag eine Polizeisprecherin in Krefeld.
Die knapp zwei Jahrzehnte dauernde Jagd der Polizei auf den Vergewaltiger mit der Mitleids-Masche sei damit erfolgreich beendet. Der Mann war am vergangenen Wochenende im rheinland-pfälzischen Teil der Eifel festgenommen worden und sitzt seitdem in Koblenz in Untersuchungshaft. „Taten und Spuren müssen jetzt minuziös aufgedröselt werden“, sagte die Polizeisprecherin. In vielen Fällen gab sich der Mann als behindert aus und bat um Hilfe beim Urinieren.
Die Krefelder Polizei hatte nach dem Mann auch mit Hilfe der ZDF- Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ gefahndet. Den entscheidenden Hinweis lieferte aber ein Polizist aus dem belgischen Eupen: Er erinnerte sich daran, dass er vor einigen Jahren wegen eines Diebstahls gegen einen Mann ermittelt hatte, der eine ähnliche Mitleidsmasche wie der gesuchte Sexual-Straftäter benutzt hatte und kannte seine Personalien.
Als Opfer den Mann daraufhin auf Fotos wiedererkannten, erwirkte die belgische Polizei einen Europäischen Haftbefehl. Ob der 45- Jährige nach Belgien ausgeliefert wird und wo dann gegen ihn verhandelt werden wird, stand nach Angaben der Krefelder Polizei am Freitag noch nicht fest. Der Mann, der verheiratet ist und zwei Kinder hat, ist den deutschen Behörden bereits wegen anderer Sexualdelikte bekannt.