Barcelona. Ein Schneesturm hat im Nordosten Spaniens und Süden Frankreichs ein Verkehrschaos ausgelöst. In der Gegend von Gerona waren 220 000 Haushalte nach dem Ausfall einer Hochspannungsleitung ohne Strom. Die heftigsten Schneefälle seit mehr als zehn Jahren haben die Ausläufer der Pyrenäen mit einer bis zu 60 Zentimeter hohen Schicht Neuschnee bedeckt.
Der Zugverkehr zwischen Spanien und Frankreich über den Grenzbahnhof Portbou wurde unterbrochen. Tausende von Menschen mussten die Nacht in Autos oder in Zügen verbringen. "Ich war sechs Stunden in meinem eingeschneiten Auto gefangen. Endlich half mir ein Landwirt und ließ mich auf seinem Gehöft übernachten", sagt der Journalist David Alvarez. "Uns wurde gesagt, dass in Perpignan fünf Turnhallen für die Unterbringung der Zugpassagiere und anderer Betroffener hergerichtet würden", sagte ein gestrandeter Reisender aus Barcelona.
Der Grenzübergang zwischen Frankreich und Spanien bei La Jonquera, einer der wichtigsten Übergänge zwischen beiden Ländern, wurde nach einer Vollsperrung zwar wieder freigegeben. Allerdings normalisierte sich die Lage nur allmählich, weil Hunderte von Lastwagen sich infolge der Sperrung auf der Autobahn gestaut hatten.
Die Regierung der Region Katalonien richtete einen Krisenstab ein. Die Balearen erwarten indessen einen Nordoststurm mit Windstärken bis 120 km/h. Bei Wellen bis zu sieben Metern wurden Inselbewohner und Touristen davor gewarnt, sich zu nahe ans Meer zu wagen.