Frederic von Anhalt kandidiert für den Gouverneursjob in Kalifornien. “Wenn Arnie das kann, kann ich es auch“, so der Prinz.
Los Angeles. Nun ist es offiziell: Frederic Prinz von Anhalt (66) hat in Los Angeles seine Kandidatur für das Amt des kalifornischen Gouverneurs bekanntgegeben. „Ich bin der einzige Gouverneur, der seine Versprechen halten wird“, verkündete der Ehemann von Hollywood-Diva Zsa Zsa Gabor (92) vor Reportern. Auf dem viel befahrenen Sunset Boulevard in Beverly Hills ließ er ein großes Werbeplakat mit der Aufschrift „Prince Frederic for Governor“ enthüllen. Er tritt als liberaler Unabhängiger an mit dem Motto: „Gebt Kalifornien das gute Leben zurück“.
Er tue dies nicht, um im Rampenlicht zu stehen, versicherte der Wahl-Kalifornier mit amerikanischer Staatsbürgerschaft, der 1986 Gabors achter Ehemann wurde. Dies sei kein Scherz. „Ich habe schon Geld in meine Kampagne investiert und werde noch mehr Geld investieren, denn Kalifornien braucht etwas Neues.“
Bis Ende Juni müsse er 10.000 Unterschriften sammeln, um auf die Kandidatenliste zu kommen. Die Gouverneurs-Wahlen finden Anfang November statt. Seine Vorschläge zur Ankurbelung der Wirtschaft in dem von der Finanzkrise schwer gebeutelten Westküstenstaat: Für kalifornische Produkte werben, Marihuana und Prostitution legalisieren und besteuern, die Strafgelder für Verkehrssünder und Schnellfahrer kräftig anheben.
Vor seinem ersten Auftritt als angehender Politiker sei er doch recht nervös gewesen, räumte von Anhalt ein. „Ich habe mir bald in die Hosen gemacht. Das ist etwas ganz Neues, und da kommen kritische Fragen auf mich zu. Ich bin ja kein großer Politiker, aber ich habe mir gesagt: Wenn Arnold das machen konnte, dann kann ich das auch“.
Auf den gebürtigen Österreicher Arnold Schwarzenegger, der Ende des Jahres nach zwei Amtszeiten gehen muss, ist von Anhalt nicht gut zu sprechen. „Da ist der selbst schuld, dass sein Beliebtheitsgrad so tief im Keller ist“, meint der gelernte Bankkaufmann über dem amtierenden Gouverneur. Schwarzenegger sei zu viel durch die Welt gereist und haben „den kleinen Mann“ in Kalifornien ignoriert.
Den Kaliforniern will von Anhalt klar machen, dass sie nur hausgemachte Produkte kaufen sollen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. „Denen sage ich, Leute, ihr braucht keinen französischen Champagner, keine Avocados aus Chile, keinen Wein aus Italien. Wir haben doch alles hier viel besser im eigenen Staat.“
Nur bei einem Produkt macht Gabors Ehemann eine Ausnahme. Er will das Einfuhrverbot für kubanische Zigarren abschaffen. Dieses „kleine Vergnügen“ wollte er sich nicht nehmen lassen, meint der passionierte Zigarren-Raucher. „Auf diese Weise können wir auch noch Geld in die Kassen bringen. Ich zahle jetzt 45 Dollar pro Zigarre. Dann erheben wir eben eine Sündensteuer, ich zahle drei Dollar mehr und die kassiert der Staat zusätzlich ab.“
Von Anhalt hat nach eigenen Angaben bereits Wahlkampf-Sponsoren gefunden. „Das sind Leute aus der Industrie, vor allem Freunde meiner Frau, einer ist groß in Las Vegas im Geschäft.“ Mehr könne er jetzt noch nicht verraten. „Wir schätzen, dass bis zu den Wahlen 10 Millionen Dollar draufgehen.“