Festnahme, Handy und Computer beschlagnahmt, Job weg - die verheerende Bilanz einer unbedachten Twitter-Nachricht.
London. Ein 26-jähriger Brite hat sich mit einer im Internet-Kurznachrichtendienst Twitter verbreiteten, launigen Bombendrohung viel Ärger eingehandelt. Als der Flughafen Doncaster-Sheffield wegen starker Schneefälle den Betrieb reduzierte und eine Reise von Paul Chambers nach Irland gefährdet erschien, machte er seinem Ärger mit einer Twitter-Nachricht Luft, wie die Tageszeitung „The Independent“ am Montag berichtete. „Der Flughafen Robin Hood ist geschlossen“, hieß es da. „Ihr habt gut eine Woche Zeit, um Ordnung in Euren Sauladen zu bringen – sonst jage ich den Flughafen in die Luft!"
Eine Woche später wurde Chambers unter Berufung auf die Anti-Terror-Gesetzgebung vorläufig festgenommen. Die Ermittler beschlagnahmen sein Handy und seine Computer. Sein Arbeitgeber kündigte ihm. „Nie im Leben hätte ich gedacht, dass so etwas wegen einer Twitter-Nachricht geschehen würde“, sagte Chambers. Am 11. Februar wird er erfahren, ob die Justizbehörden eine formelle Anklage gegen ihn erheben. Für den Robin-Hood-Flughafen in Doncaster-Sheffield wurde ihm bereits ein lebenslanges Hausverbot erteilt.