Für die fast tausend noch als vermisst geltenden Erdbebenopfer besteht keine Hoffnung mehr. In Padang wurde die Suche nach ihnen eingestellt.
Padang. Fünf Tage nach dem schweren Erdbeben in Indonesien haben Rettungsmannschaften die Hoffnung aufgegeben, in der Großstadt Padang weitere Überlebende zu finden. „In Padang stellen wir die Suche ein, aber in anderen Regionen machen wir weiter“, sagte ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde.
In der Stadt waren nach dem Beben am vergangenen Mittwoch hunderte Häuser eingestürzt. Unter den Trümmern werden noch hunderte, vielleicht tausende Opfer befürchtet. Außer Padang waren fünf weitere Bezirke von dem Erdbeben schwer betroffen. Das Gesundheitsministerium schätzt die Zahl der Toten auf mehr als 1200. Nach Angaben der Regierung gelten 960 Menschen offiziell noch als vermisst. Sie sind höchstwahrscheinlich tot.
Chronik der schwersten Erdbeben
Die Gesundheitsbehörden fürchten den Ausbruch von Krankheiten. Bei strömendem Regen mussten in der Region tausende Menschen in Zelten und unter Plastikplanen ausharren. „Wir haben Desinfektionsmittel im Erdbebengebiet versprüht, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Eine Besserung der Wetterverhältnisse ist nicht in Sicht. Die Meteorologen erwarteten Gewitter in den nächsten Tagen.
Unterdessen hat am Montag für mehrere hundert Kinder in Notunterkünften wieder der Schulunterricht begonnen. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF hat Zelte und und andere Materialien für Schulen in der Katastrophenregion bereitgestellt. Die Wiederaufnahme des Unterrichts ist aber vor allem symbolischer Natur. Die Kinder sollen in den Schulen Beistand und die Gelegenheit erhalten, ihre Traumata, zum Beispiel den Tod von Angehörigen, zu verarbeiten. (dpaAP/abendblatt.de)