Die Kämpfe zwischen rivalisierenden Rockerbanden in Berlin und Brandenburg eskalieren. In der Nacht zu Freitag ist ein 33 Jahre alter “Bandido“ in Berlin aus einem Auto heraus erschossen worden. Hinter dem Verbrechen wird eine erneute Auseinandersetzung verfeindeter Motorrad-Gangs vermutet. Das Opfer soll kürzlich von den Hells Angels zu den Bandidos gewechselt sein.
Berlin. Die Schüsse im Bezirk Lichtenberg sind vermutlich aus einem Transporter oder Kombi abgefeuert worden, sagte ein Polizeisprecher. Blutend konnte sich der Mann noch 200 Meter weit schleppen, bis er zusammenbrach. "Er ist an einer Schuss- und einer Stichverletzung verblutet. Das ergab die Obduktion", sagte Justizsprecher Martin Steltner. Woher die Stichverletzung kam, blieb zunächst unklar. Anwohner hatten gegen Mitternacht mehrere Schüsse gehört und die Polizei alarmiert. Wiederbelebungsversuche des Notarztes blieben erfolglos.
Die Polizei ermittelt nun, wie es zu dem tödlichen Drama zwischen den verfeindeten Rockerbanden gekommen ist. Hells Angels und Bandidos liefern sich seit Jahren in ganz Deutschland gewaltsame Auseinandersetzungen und schrecken auch vor Morden nicht zurück. Häufig geht es darum, Gebietsansprüche durchzusetzen. Die Berliner Polizei will mit umfangreichen Maßnahmen in den nächsten Tagen Racheakte verhindern.
Auch in Rheinland-Pfalz arbeiten Ermittler noch an der Aufklärung des gewaltsamen Todes eines regionalen Präsidenten des Motorradclubs Outlaws. Nun ist einer der gesuchten Tatverdächtigen im Ausland festgenommen worden. Nach ihm wurde mit internationalem Haftbefehl gesucht. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollten die Ermittler in Kaiserslautern noch keine weiteren Informationen bekannt geben. Der 45-jährige Dirk O. war Präsident der regionalen Untergliederung Donnersberg der Outlaws. Am Freitag, 26. Juni, war er kurz vor Mitternacht an der Landesstraße 386 bei Stetten schwer verletzt neben seinem Motorrad aufgefunden worden.
Er starb in der Klinik. Die Obduktion ergab, dass er nicht an den Folgen eines Unfalls starb, sondern gezielt getötet wurde. Wenige Tage später wurde ein 42-Jähriger aus der Pfalz festgenommen. Gegen zwei weitere Tatverdächtige wurden Haftbefehle ausgestellt; einer von ihnen wurde jetzt gefasst. Er wird dem Umfeld der Hells Angels in Mannheim zugerechnet.