Die neuen Erpresser der BMW-Großaktionärin Susanne Klatten (47) müssen mit Haftstrafen rechnen.
München. Das Verbrecher-Trio aus Duisburg ist bereits polizeibekannt - zumindest zwei von ihnen. Die 43 und 46 Jahre alten Männer waren in der Vergangenheit wegen Betrugs und Betäubungsmitteldelikten verurteilt worden. Nach ihrer Festnahme wurde gegen sie sowie gegen ihren Komplizen (33) Haftbefehl erlassen, bestätigte Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch. Die Sexvideos, mit denen Susanne Klatten erpresst wurde, bleiben indessen weiter verschwunden.
Die Tatverdächtigen hatten in einem Brief an die Unternehmerin 800 000 Euro und einen BMW-Jeep (X5) gefordert. Ihre Drohung: Sie würden die intimen Videos von Susanne Klatten und ihrem Schweizer Ex-Geliebten Helg Sgarbi (44) veröffentlichen. Klatten kooperierte wie berichtet jedoch unmittelbar nach Erhalt des Drohbriefes mit der Polizei. Auf diese Weise gelang es den Beamten, die drei Männer zu fassen - zum einen bei der fingierten Übergabe, zum anderen in deren privaten Umfeld. Die Verdächtigen sitzen derzeit in Duisburg in Untersuchungshaft. Sie sollen jedoch in den kommenden Tagen in die bayerische Landeshauptstadt überstellt werden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München sagte, dass jeder Trittbrettfahrer mit einer Haftstrafe rechnen müsse. Im Herbst könnte den drei Tatverdächtigen der Prozess gemacht werden.
Erst vor einem halben Jahr war Helg Sgarbi zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Der Gigolo hatte die inzwischen verschollenen Liebesvideos ebenfalls für eine Erpressung genutzt. Nur ein siebenminütiges Video liegt den Ermittlern vor. Sgarbi hatte es an Susanne Klatten geschickt, um seine Forderung nach zweistelligen Millionenbeträgen zu untermauern.