Jetzt beginnt der Streit um das Erbe von Michael Jackson: Der Sänger hinterlässt unter anderem Dutzende unveröffentlichte Songs. Auch wird es keine öffentliche Trauerfeier wie zunächst angenommen geben.

Los Angeles. Es wird keine öffentliche Trauerfeier für Michael Jackson auf seiner Neverland Ranch geben. Das teilte ein Sprecher der Familie des verstorbenen Popstars mit. Den Ort, wo die Fans stattdessen von Jackson Abschied nehmen können, nannte Ken Sunshine noch nicht. Als wahrscheinlich galt eine Trauerfeier in Los Angeles. Die US-Drogenbekämpfungsbehörde (DEA) schaltete sich unterdessen in die Untersuchungen zum Tod Jacksons ein.

Die Polizei von Los Angeles habe die DEA um Unterstützung gebeten, wie die Nachrichtenagentur AP in Washington erfuhr. Unter anderem könnten die behandelnden Ärzte und deren Zulassung überprüft werden. Jackson starb am vergangenen Donnerstag im Alter von 50 Jahren. Im Zusammenhang mit seinem Tod wird über Medikamentenmissbrauch spekuliert.

Ein anderes Rätsel - der Verbleib seiner Kinder - ist seit Mittwoch geklärt: Falls seine 79-jährige Mutter Katherine das Sorgerecht für die drei Kinder nicht wahrnehmen könnte, sollte laut Testament Sängerin Diana Ross einspringen. Ross war seit der Zeit der Jackson 5 in den 1960er Jahren mit Jackson befreundet. Sein Vater Joe wird in Jacksons Testament hingegen nicht erwähnt - weder in Bezug auf die Kinder noch hinsichtlich des Erbes.

Testamentsvollstrecker kritisieren Familie

Schon eine Woche nach dem Tod des „King of Pop“ scheint der Streit um das Erbe des Musikers zu eskalieren. Die zwei von Jackson benannten Testamentsvollstrecker haben übereilte Schritte der Familie kritisiert, die schon am Montag die Vollmacht über rund 2.000 Gegenstände dem Vermögen des Sängers erwirkt hatte. „Ein Rennen zu den Gerichten ist wirklich ungebührlich“, sagte ein Anwalt der Testamentsvollstrecker, Paul Gordon Hoffman. Richter Mitchell Beckloff forderte beide Seiten bei einer Anhörung am Mittwoch auf, sich zu einigen. Sonst könne es vor Gericht hart werden, warnte er.

Für Montag ist eine weitere Anhörung anberaumt. Der „King of Pop“ Jackson hinterließ offenbar eine große Anzahl bislang unveröffentlichter Aufnahmen. „Es gibt Dutzende und Dutzende Songs, die es nicht in eines seiner Alben geschafft haben“, sagte der ehemalige Chef von Sony Music, Tommy Mottola. Zu dem noch unveröffentlichten Material zählen den Angaben zufolge erst kürzlich aufgenommene Songs mit dem R&B-Sänger Akon und dem Frontman der Black Eyed Peas, will.i.am.