Gemüse-Eisbombe, Happy Birthday und eine Überraschung: Hunderte Fans feierten den Weltstar des Berliner Zoos.

Berlin. Als Erstes stürzte sich Knut auf die Croissants - seine absolute Lieblingsspeise. Dann stupste der inzwischen mehr als 200 Kilo schwere Eisbärenjunge die Gemüse-Eisbombe in den Wassergraben, sprang hinterher und verschlang sie gierig ...

It's showtime im Berliner Zoo - und ein Weltstar wie Knut weiß natürlich, wie er seine Fans begeistert. Als Lachse, Obst und Lauchstangen genüsslich verspeist waren, spielte er mit einem Jutesack, aus dem seine Pfleger ihm zu seinem zweiten Geburtstag ein Kissen genäht hatten - sogar mit seinem Namen drauf! Auch wenn das "N" falsch herum aufgedruckt war, Knut schien das nicht zu stören und die Zuschauer vor seinem Gehege applaudierten begeistert, als der Eisbär mit den Tatzen auf dem Kissen tanzte. Spontan stimmten sie für ihren Liebling ein "Happy birthday to you" an.

Die schönste Geburtstagsüberraschung aber hatte Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz mitgebracht. Es ist so gut wie sicher: Knut bleibt ein Be(ä)rliner! "Ich gehe fest davon aus, dass er bei uns bleibt", sagte er. "Jetzt geht es um die konkrete Planung", sagte der Direktor des Zoos in Neumünster, Peter Drüwa, der Berliner Zeitung "B.Z.". Sein Zoo ist der Eigentümer des wohl berühmtesten Eisbären der Welt. Blaszkiewitz solle ihm nun einen konkreten Plan vorlegen, wie es weitergehen soll. Das Problem: Es fehlt in Berlin ein größeres Gehege, wenn Knut größer und geschlechtsreif wird. Zoobiologe Heiner Klös: "Das haben wir derzeit nicht." Blaszkiewitz dagegen entschied: "Wenn es so weit ist, werden wir eine vernünftige Lösung finden."

Eine Bürger-Initiative in der Hauptstadt hat bereits 21 000 Unterschriften gesammelt, damit Knut in Berlin bleibt. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit gratulierte zum Geburtstag und wünschte sich, dass der Bär ein Berliner bleibt. Laut der "B.Z." gingen in ihrer Redaktion Hunderte empörte E-Mails, Briefe und Anrufe ein.

Der tierische Star lockte seit seiner Weltpremiere am 23. März 2007 bereits mehr als fünf Millionen Besucher an. Auch sein Pfleger Thomas Dörflein (44), der überraschend im September an einem Herzinfarkt gestorben war , war weltweit bekanntgeworden. Für Knuts zweiten Geburtstag hatten sich Fans aus ganz Europa und einige sogar aus Übersee angemeldet.

Am Montag noch hatte Drüwa den Abschied Knuts aus Berlin angekündigt. Am Freitag dann die Neuigkeit: Drüwa sagte: "Der Zoo in Berlin hat uns gegenüber eine Willensbekundung abgegeben. Er möchte Knut behalten." Auch der Zoo Gelsenkirchen, in dem die Eisbärin Lara ein Männchen sucht, hatte sich öffentlich um Knut beworben . Da er mit der Hand aufgezogen wurde, hat Knut jedoch eine extrem enge Bindung an Menschen. Mit einer Eisbärin wie Lara "auf Schalke" kann er nichts anfangen.


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