Der Kinderschänder aus Kanada, der mithilfe der deutschen Polizei enttarnt wurde, muss sechs weitere Jahre im Gefängnis bleiben. Christopher Neil...

Bangkok. Der Kinderschänder aus Kanada, der mithilfe der deutschen Polizei enttarnt wurde, muss sechs weitere Jahre im Gefängnis bleiben. Christopher Neil (33) wurde in Bangkok erneut wegen eines Falls von Kindesmissbrauch verurteilt. Er muss nun insgesamt neun Jahre hinter Gittern bleiben.

Der Richter glaubte einem heute 14-Jährigen, der nach eigenen Angaben 2003 im Alter von neun Jahren von dem Kanadier in Bangkok missbraucht worden war. Die Richter verurteilten den Mann außerdem zur Zahlung von 50 000 Bath (rund 1100 Euro) an die Familie seines Opfers. Neil hatte die Tat abgestritten, zuvor aber den Missbrauch des Bruders zugegeben.

In diesem Fall war er im Sommer bereits zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Die Strafe fiel damals so milde aus, weil er sich schuldig bekannt hatte. Dass Neil überhaupt gefasst wurde, ist dem Bundeskriminalamt in Wiesbaden zu verdanken. Die Ermittler glaubten zunächst, das verfremdete Bild, das sie auf Kinderpornoseiten entdeckt hatten, stamme von einem Bundesbürger. Schließlich gelang es den Experten, das verwirbelte Foto für eine weltweite Fahndung zu entzerren.

Der frühere Priesteranwärter war jahrelang als Sextourist durch Asien gereist. Er verdingte sich unter anderem in Thailand, Vietnam, Kambodscha und Südkorea als Englischlehrer. Laut Polizei soll er Hunderte kleiner Jungen missbraucht haben. Neil stellte zahlreiche Fotos von sich und nackten Opfern ins Internet. In einschlägigen Internetforen tauchte er als "Vico" auf und gab Tipps, wie man an Kinder herankommen könne.