Er war ein großer Tierfreund, Thomas Dörflein († 44), Ziehvater von Berlins berühmtem Eisbären Knut. Vor gut zwei Wochen wurde er nach einem...
Berlin. Er war ein großer Tierfreund, Thomas Dörflein († 44), Ziehvater von Berlins berühmtem Eisbären Knut. Vor gut zwei Wochen wurde er nach einem Herzinfarkt auf dem Spandauer Friedhof "In den Kisseln" beigesetzt . Seitdem wacht ein Eichhörnchen am Grab, als wolle es Dörflein für seine Tierliebe danken.
Emsig sammelt Paula, so haben es die Trauergäste genannt, Walnüsse unter der großen Kiefer, die zwei Meter hoch mit Beileidsbekundungen beklebt ist. Auch durch die vielen Besucher lässt sich der kleine Nager nicht vertreiben. Im Gegenteil, er hat sich das ungebrochene Interesse an Dörfleins Grab zunutze gemacht. Putzig und ohne jede Scheu holt Paula sich ihre Nüsse und animiert die Besucher damit, Nachschub zu bringen.
Wie Dörflein sind die Eichhörnchen Einzelgänger. Zum Schlafen und Ruhen bauen sie sich Nester in die Bäume, die Kobel genannt werden. Die Tiere halten keinen Winterschlaf, es sei denn, es ist sehr kalt. Dann bleiben Eichhörnchen auch mehrere Tage im Kobel. Um ihren Wintervorrat muss sich Paula keine Sorgen machen, dank des großen Interesses an Thomas Dörflein, dem berühmtesten Tierpfleger Berlins.