Als “Easy Rider“ in die Wildnis: Die Nummer zwei und drei der Thronfolge sammeln Geld für Aids-Waisen.

Johannesburg. Den Helm geschlossen, die Hand am Gashahn. Ausgestattet mit Ellenbogen- sowie Knieschutz und einem Getränkerucksack auf dem Rücken - so starteten die britischen Prinzen William (26) und Harry (24) am Wochenende am Strand des Indischen Ozeans im Ferienort Port Edwards zu einem Abenteuer, das es so noch nie gegeben hat. Gemeinsam mit rund 80 anderen Teilnehmern werden sie bei der Motorrad-Rallye "Enduro Africa" acht Tage lang 1700 Kilometer quer durch das Land rasen. "Harry kam im vergangenen November mit der Idee an", erklärte Prinz William. Und sein Bruder ergänzte: "Wir verbringen sonst wenig Zeit zusammen. Es kann sein, dass wir uns streiten, es kann sein, dass wir Spaß haben - wir werden sehen ..."

Um peinliche Sturz-Fotos der Prinzen zu vermeiden, wird die Rallye-Route größtenteils geheim gehalten. "Es ist anstrengend, und wir gehen davon aus, mehrmals aus dem Sattel zu kippen", sagt Prinz Harry. Er gibt zu: "Wir wussten nicht so recht, was uns erwartet, aber nach dem, was wir gestern Abend gehört haben, bin ich zitternd zu Bett gegangen und habe schlecht geschlafen." Er habe mit seinem Bruder eine Wette abgeschlossen, wer von ihnen häufiger am Boden liegen werde.

Video: William und Harry auf Rallye durch Südafrika

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So viel sickerte immerhin durch: Die Route führt am Geburtsort von Nelson Mandela vorbei, der dort vor wenigen Wochen seinen 90. Geburtstag feierte. Ein Teil des Geldes, das bei dieser Wohltätigkeitsaktion eingenommen wird, kommt Mandelas Kinderhilfswerk zugute. Außerdem werden das Kinderhilfswerk Unicef und die Organisation Sentebale ("Vergiss mich nicht") unterstützt, die Prinz Harry 2006 im Königreich Lesotho für Aids-Waisen mitbegründet hatte. Bisher haben die Prinzen rund 380 000 Euro (das Startgeld betrug pro Teilnehmer mindestens 1500 Pfund) gesammelt.

Rallye-Organisator Simon Smith: "Auf die Fahrer warten bis zu 60-prozentige Steigungen, das ist schon eine große Herausforderung." Obwohl die Eltern von Harrys Freundin Chelsy Davy (22) nahe der Hafenstadt Durban ein luxuriöses Ferien-Anwesen besitzen, übernachteten die Prinzen mit den anderen Fahrern im Mannschaftshotel. In Zehnergruppen sollten die Teilnehmer dann durch die hügelige Landschaft knattern - pro Tag zwischen 77 und 250 Kilometer.

An der Strecke liegen Orte mit Namen wie Hamburg oder Berlin - ein Hinweis auf die Herkunft der weißen Siedler. Ziel der Reise ist Port Elizabeth.