London. An der prähistorischen britischen Kultstätte Stonehenge feierten rund 30 000 Menschen in der Nacht zum Sonnabend die Sommersonnenwende.

Das regnerische Wetter konnte dabei die Freude der bunten Schar aus Hippies, Druiden und Schaulustigen nicht trüben, die an dem 5000 Jahre alten Steinkreis bei Salisbury im Süden Englands die ersten Sonnenstrahlen am längsten Tag des Jahres begrüßten.

Die Stonehenge-Jünger brachen in Jubel aus, als um 4.58 Uhr (Ortszeit, 5.58 MESZ) die ersten Sonnenstrahlen durch die dichte Wolkendecke zu erahnen waren. "Das ist wirklich eine magische Erfahrung", sagte Peter Rawcliffe (26), der seit drei Jahren die Sommersonnenwende in Stonehenge feiert. "Das erweckt den Hippie, der in mir schläft."

Der Londoner Trevor Wyatt : "Das ist für mich ein heiliger Ort, meine Kathedrale." Ein Druide oder ein Heide sei er nicht, sondern einfach "nur ein Engländer".

Ein Sprecher der Organisation English Heritage, die die Kultstätte verwaltet: "So viele Besucher waren seit fünf Jahren nicht mehr da." Stonehenge gehört mit jährlich mehr als 800 000 Besuchern aus aller Welt zu den beliebtesten Touristenzielen Großbritanniens. Historiker vermuten, dass der rätselhafte Steinkreis irgendwann zwischen 3000 und 1600 vor Christus errichtet wurde. 1986 wurde die Stätte in die Welt-Erbeliste der Unesco aufgenommen.