KÖLN. Magdeburger Stachelfrisuren und Bautzener Ponyfransen prägten das Bild der "Comet"-Verleihung, der Preisgala des Musiksenders Viva. Unter mehrstündigem Kreischen des minderjährigen Publikums ging am Donnerstagabend in Köln ein wahrer "Comet"-Regen auf die beiden ostdeutschen Bands Tokio Hotel und Silbermond nieder. Beide Gruppen nahmen je drei Preise mit nach Hause. Den Preis für den besten Künstler bekam der deutsch-tunesische Rapper Bushido (28). Er bestätigte seinen Ruf als harter Junge, indem er einen Gratulationsanruf seiner Mutter abwürgte.

Tränen der Rührung vergoss die Delmenhorster Sängerin Sarah Connor (26) bei der Entgegennahme der Kugel für die beste Künstlerin. Nevio (26), eine "Deutschland sucht den Superstar"-Entdeckung, wurde zum besten Newcomer ausgerufen.

Zwischen all den Spätgeborenen ein einziger Veteran: Herbert Grönemeyer (51). Warum er sich in den Teenie-Tempel verirrte, blieb zunächst ein Rätsel. Bis er dann gegen Ende noch mal erschien und der Generation Klingelton etwas zum Nachdenken mit auf den Weg gab. "Alle paar Sekunden stirbt ein Kind auf der Welt an Unterernährung. Das ist nicht lustig", rief er. "Ich wünsch euch trotzdem 'nen schönen Abend . . ."