War es die Absicht eines wütenden Tieres? Oder nur das Missgeschick eines verirrten Pottwals? Jedenfalls brachte das Riesentier in Japan mit einem Schlag seiner gewaltigen Schwanzflosse ein Boot zum Kentern.

TOKIO. Ein Tierschützer wurde ins Meer geschleudert und konnte später nur noch tot geborgen werden. Vermutlich ist er ertrunken, weil er bewusstlos ins Wasser fiel.

Danach griff der Wal ein zweites Boot an, berichten Augenzeugen. Das Tier sei aggressiv geworden und auf sie losgegangen. Fühlte es sich vielleicht bedroht? Solche Szenen erinnern an den Thriller "Der Schwarm", in dem Bestseller-Autor Frank Schätzing den Aufstand von Meeressäugern beschreibt.

Dabei hatte dieser Wal nichts zu befürchten. Denn in den Booten in der Bucht von Uwajima, 675 Kilometer südwestlich von Tokio, saßen Tierschützer. Sie wollten dem Pottwal nur den Weg aus dieser Sackgasse zeigen. Warum ein Exemplar dieser größten bezahnten Tiere der Erde sich dorthin verirrte, ist den Experten ein Rätsel.

Immerhin werden Pottwal-Bullen bis zu 18 Meter lang und wiegen 50 Tonnen. Bei diesem ungleichen Kampf nützte es den Japanern nichts - sonst eher bekannt als technisch hochgerüstete Wal-Jäger -, dass sie diesmal nur helfen wollten.