MÜNCHEN. Kokain wird in Deutschland zur Massendroge. Im vergangenen Jahr stellten die Fahnder knapp 1500 Kilogramm des Rauschgifts sicher - und damit fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Der Deutsche Zoll ist alarmiert, kündigt stärkere Kontrollen an.

Für den Anstieg wird der vermehrte Einsatz von Kokain-Kurieren verantwortlich gemacht, die von kolumbianischen Drogenkartellen nach Europa geschickt werden. Wegen der verschärften Kontrollen am Amsterdamer Flughafen Schiphol, dem Drehkreuz des Rauschgifthandels, weichen die Schmuggler nach einem Bericht des Magazins "Focus" nach Frankfurt am Main, München und Düsseldorf aus. Immer häufiger werde das Rauschgift auch über den Seeweg geschmuggelt. Bevorzugte Häfen seien Hamburg, Bremerhaven sowie der belgische Hafen Antwerpen.

Anfang Februar versuchten Drogenschmuggler von Antwerpen aus 200 Kilo Kokain nach Deutschland zu schmuggeln. In Viersen in Nordrhein-Westfalen nahm die Polizei die drei Kuriere und den Auftraggeber fest, einen afghanischen Geschäftsmann.