Das Motto des globalen Wettbewerbs lautet: “Unser Erbe ist eure Zukunft“.

Hamburg. Seit der Mensch nicht mehr an Wunder glaubt, schafft er sich selber welche. Nach dem Sieg der Vernunft über den Glauben sortierten die alten Griechen sieben Bauwerke zu einer Sammlung, die nicht mehr göttliche, sondern menschliche Schöpferkraft pries. Und seit die moderne Wissenschaft Gott aus der Welt in die Kirche verbannt, will sich die Ratio immer wieder einmal an Technik-Wundern weiden. Jetzt sucht die Kampagne "New 7 Wonders of the World" des französischen Autors und Filmemachers Bernard Weber (45) eine neue Hitliste: Unter dem Motto "Unser Erbe ist eure Zukunft" startete der Jurist, Kriminalist und erfolgreiche Autor von Science-Fiction-Romanen (15 Millionen verkaufte Exemplare) eine weltweite Internet-Abstimmung, die zu den sieben bedeutendsten Bauwerken des Planeten führen soll.

Die Weltwunder der Antike finden sich in verschiedenen Listen, die erste publizierte der Historiker Herodot um 450 v. Chr. Die klassische Version nennt die Hängenden Gärten der Semiramis in Babylon, den Koloss von Rhodos, das Mausoleum von Halikarnassos, den Leuchtturm von Pharos, die Pyramiden von Gizeh, den Tempel der Artemis in Ephesus und die Zeusstatue des Phidias in Olympia. Spätere Zeiten zählten etwa Roms Kapitol, Konstantinopels Hagia Sophia, Salomos Tempel oder Noahs Arche hinzu.

Weber will nun "unserem globalen Kulturerbe Tribut zollen". Schon 2001 schlug er 200 Denkmäler vor. 77 davon kamen in einer ersten Internet-Umfrage mit mehr als 20 Millionen Beteiligten in die engere Wahl. 21 Vorschläge schickte nun eine Jury unter Unesco-Generalsekretär Federico Mayor ins Finale. Von den antiken Weltwundern sind nur noch die Pyramiden dabei. Die Abstimmung läuft bis zum 6. Juli unter www.new7wonders.com.