Queen-Enkel: Nach Nazi-Kostüm und Alkohol-Exzess droht dem Prinzen neuer Skandal. Zum ersten Hochzeitstag von Charles und Camilla: Harry feiert Ende seiner Militärausbildung in einem Striplokal.
London. Wäre es nach Prinz Charles (57) gegangen, hätten die Briten am Wochenende seinen ersten Hochzeitstag mit Camilla (58) gewürdigt. Doch es kam anders - weil Prinz Harry (21) sich wieder einmal als Spielverderber erwies. Dafür genügte es, daß der jüngere von Charles' Söhnen ins falsche Lokal ging und einer schönen Russin fröhlich seinen Kopf zwischen die Brüste legte . . .
Da ist er wieder: "Dirty Harry", der vor einem Jahr eine Kostümparty in Nazi-Uniform besuchte und mit Alkohol- und Haschischkonsum für Empörung sorgte, vermieste seinem Vater und dessen zweiter Ehefrau den sorgfältig inszenierten Hochzeitstag.
Der junge Prinz feierte mit seinen Army-Kumpel im Sex-Klub Spearmint Rhino den Abschluß seiner Militärausbildung. Harry zahlte 90 Euro für einen privaten "Lap Dance" der Stripperin Mariella. Die sagte hinterher: "Seine Augen saugten sich an meinen Brüsten fest. Während ich strippte, flüsterte er: ,Du bist wunderbar!'"
Da wundert sich nicht nur Harry Freundin Chelsy (20). Ganz Großbritannien fragt sich: War das Absicht? Hat da ein bockiger Jungprinz auf seine Weise dagegen protestiert, daß der Vater und die einstige Konkurrentin von Harrys Mutter Prinzessin Diana ( 36) sich zur Feier des Tages auf royalen Hochglanzfotos präsentierten?
Am Hof herrscht offiziell eisernes Schweigen. Allein die Autorin Jilly Cooper, die als Freundin von Charles und Camilla gilt, sagte freimütig: "Es ist doch nichts Falsches daran, mal in ein Striplokal zu gehen. Das ist nur lustig." Tatsächlich lassen jedes Jahr Tausende Absolventen von britischen Universitäten oder auch von militärischen Kursen in "Lap Dance Clubs" mal alle fünfe gerade sein. Bei Harry ist das etwas anderes. Selbst die altehrwürdige BBC gibt seinem Auftritt ebensoviel Raum wie der Vogelgrippe und den Bombenanschlägen im Irak.
"Dirty Harry" ist ein Thema, über das sich so viele Briten erregen, daß bei TV- und Radiosendern sowie Zeitungen die E-Mail-Fächer vollaufen. Dabei waren die Stimmen laut BBC-Programm "News 24" zumeist "pro Harry": "Wie erfrischend", zitierte der Sender eine E-Mail. "Absolut kein Problem", hieß es in einer anderen. "Gott sei Dank, der Junge ist völlig normal." Eher fadenscheinig wirkt hingegen die Ansicht einer BBC-Moderatorin, Harrys neuer Tritt ins Fettnäpfchen müsse "analysiert werden, weil er wichtige Ereignisse überschattet", und zwar nicht nur den Hochzeitstag von Prinz Charles und Camilla, sondern auch die Parade zur Verabschiedung der frischgebackenen Offiziere der Militärakademie Sandhurst. Dort soll Harry am Mittwoch vor seiner fast 80 Jahre alten Oma Königin Elizabeth II. salutieren.
Da kann Dickie Arbiter, "königlicher Kommentator" und Ex-Berater des Buckingham-Palastes, nur den Kopf schütteln: "Warum kann Harry so was nicht einmal machen, ohne daß unsere Zeitungen ,Schock!' und ,Horror!' schreien?" Arbiter weiter: "Es gibt viele, die wollen, daß unsere Royals sich der modernen Welt anpassen, daß sie wie du und ich sind - und wenn sie es tun, ist das Gezeter riesengroß."