Amsterdam. Bis zuletzt gab er es offiziell nie zu. Jetzt enthüllte die niederländische Zeitung "De Volkskrant" das größte Geheimnis von Prinz Bernhard (» 93).
Der Vater von Königin Beatrix (66) hatte zwei uneheliche Töchter - die 37 Jahre alte Französin Alexia und die etwa 50 Jahre alte Amerikanerin Alicia. Das Blatt veröffentlichte gestern das von Bernhard autorisierte Interview. Vereinbart war, daß es erst nach seinem Tod erscheinen durfte. Der deutschstämmige Prinz war am 1. Dezember gestorben.
"Wenn die Menschen denken, daß ich mich ab und zu wie ein Schuft verhalten habe, dann gebe ich ihnen recht", wird der Prinz zitiert. "Es würde mich aber stören, wenn sie denken, der hat nichts getaugt."
Seine Frau, die im März 2004 gestorbene Ex-Königin Juliana (» 94), habe von den beiden Töchtern gewußt und sie auch akzeptiert. "Meine Frau sagte, daß es besonders liebe Kinder waren."
In seinem Testament habe er auch festgelegt, daß sein Erbe durch sechs geteilt werden soll - Königin Beatrix hat drei Schwestern (Irene, Margriet, Christina), hinzu kämen die zwei Halbschwestern. Das Vermögen, das er und seine Frau hinterließen, schätzte er selbst auf 150 bis 200 Millionen Euro.
Tochter Alexia, deren Existenz einem kleinen Kreis am Hofe bekannt war, wurde nach dem Tod ihres Vaters von der königlichen Familie empfangen und durfte im Palast Soestdijk Abschied von ihm nehmen. Über die andere Tochter Alicia sagte Bernhard: "Sie lebt in den USA und muß in Ruhe gelassen werden."
Der Prinz sprach in dem Interview auch über die Lockheed-Affäre. Er bestritt, persönlich Geld von dem US-Flugzeugkonzern für die Vermittlung von niederländischen Aufträgen bekommen zu haben. Das Geld, das auf ein Schweizer Konto überwiesen wurde, sollte die Umweltschutzorganisation WWF erhalten, deren Gründungspräsident Bernhard war.
Nach dem Lockheed-Skandal entzog ihm die niederländische Regierung 1976 alle öffentlichen Ämter und verbot ihm Auftritte in Uniform.