London. Wo Harry-Potter-Darsteller Daniel Radcliffe (14) auftritt, können schon mal 3000 Mädchen hysterisch schreien. Wie zuletzt in Japan. Alle Welt liebt den smarten Zauberlehrling mit der runden Brille. Doch privat ist Daniel ganz anders. Mehr Teenager-Rebell mit Vorliebe für Punkmusik als netter Junge.

Am 4. Juni kommt der neue Film ("Harry Potter und der Gefangene von Askaban") in die Kinos. Dem britischen Filmmagazin "Empire" gab der Schüler sein erstes großes Interview.

Hast du dir jemals den ersten Potter-Film wieder angeschaut?

Radcliffe: Den ersten Teil habe ich schon seit ein paar Jahren nicht mehr gesehen. Ich wüsste nicht, ob mir das Spaß machen würde, da ich sehr selbstkritisch bin. Als ich einmal beim Zappen durch die TV-Kanale einen Ausschnitt sah, dachte ich, da stimmt was mit dem Sound nicht. Unsere Stimmen waren so hell. Es klang, als hätte ich Helium eingeatmet.

Kannst du dich auf Knopfdruck in Harry verwandeln?

Radcliffe: Ja, irgendwie schon. Ich weiß nicht, wie viele Gemeinsamkeiten wir vorher hatten, aber im Laufe der Zeit verstehe ich ihn natürlich besser. Aber privat bin ich nicht wie Harry.

Am 23. Juli wirst du 15 Jahre alt. Schon Partypläne?

Radcliffe: Ich werde wahrscheinlich vor der Kamera stehen. Und da bekommt man normalerweise einen Kuchen von allen am Set. Und das Gute ist, durch die vielen Leute bekommt man auch viele Geschenke. Und das Happy Birthday wäre perfekt von The Libertines gesungen. Das wäre fantastisch, da das eine ziemlich harte Punkband ist. Die sind echt gut.

Wieviel Zeit im Jahr verbringst du eigentlich in der Schule und wieviel bei Dreharbeiten?

Radcliffe: Wir filmten für ungefähr 11 Monate. Wir haben im Dezember aufgehört, danach war eine kurze Pause. Dann gehe ich zurück in die Schule und ab April/Mai geht das Drehen wieder los.

Wie ist Emma Watson (spielt Harrys Freundin Hermine, d.R.) eigentlich? Sehr auf ihr Äußeres bedacht . . .

Radcliffe: Das war Emma schon immer. Nicht im negativen Sinne, aber sie ist sehr stilbewusst. Sie ist großartig, ein echt nettes Mädchen.

Was würdest du gern nach den Potter-Filmen machen?

Radcliffe: Mehr Filme. Ich hoffe, dass man mir auch andere Rollen anbietet. Regieführen wäre in ferner, ferner Zukunft auch etwas Faszinierendes, weil ich das echt interessant finde. Und im Moment lerne ich bei den Harry-Potter-Filmen eine Menge darüber.

Welche Szenen im neuen Film waren besonders schwierig?

Radcliffe: Es gab eine Szene, wo ich dachte, ,wie um Himmelswillen soll ich das spielen?' Ich sollte in Ohnmacht fallen, nachdem ich die Schreie meiner Mutter in meinem Kopf höre, wie sie ermordet wird. Ich hatte nichts, womit ich das vergleichen konnte. Also habe ich Musik gehört. Ich fand dieses Lied von einer Band names The Delgados. Das hab ich mir angehört und danach habe ich die Szene vor der Kamera, glaube ich, gut gemeistert.