Toronto. Sie schießen, knüppeln und schlagen mit Bootshaken auf die wehrlosen Tiere ein. Ist die kommerzielle Robbenjagd in Kanada außer Kontrolle geraten? Der Internationale Tierschutz-Fonds IFAW klagt an: Statt der von der Regierung freigegebenen 275 000 Sattelrobben hätten die Jäger seit Ende März schon 295 000 der Meeressäuger getötet. Ein IFAW-Sprecher: "Das kanadische Fischereiministerium in Ottawa hat das zwar eingeräumt, doch unternommen wird nichts." Experten halten bereits die zugelassene Quote für zu hoch - und die Saison ist noch nicht zu Ende. In manchen Jahren schlachten die Robbenjäger die Tiere im Packeis vor den Prinz-Eduard-Inseln bis in den Juni hinein ab. Erst im Februar verbot der oberste Gerichtshof in Kanada zumindest die Jagd auf Baby-Robben.