Polizei findet nach Einbruch Gen- Material von der Frau. Die Beteiligten an der Tat wollen sie nicht kennen.
Heilbronn.
Das "Phantom" gibt neue Rätsel auf: Bei der Fahndung nach der Polizistenmörderin von Heilbronn führt erneut eine Spur ins Saarland. Ermittler sicherten DNS der unbekannten Serienverbrecherin am Tatort eines Einbruchs in eine Saarbrücker Schule. Dieser wurde bereits Anfang Juli 2007 verübt und damit wenige Monate nach dem Mord an der Polizistin in Heilbronn im April. Doch erst jetzt konnten die Ermittler die Spur zuordnen. Das sogenannte "Phantom" habe offensichtlich "gute Bezüge ins Saarland", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Heilbronn, Michaela Molnar. Mehrere Male schon hat die "Frau ohne Gesicht" dort Spuren hinterlassen. "Aber schlauer sind wir dadurch auch nicht", denn in Baden-Württemberg und Österreich habe die Täterin mindestens genauso oft Straftaten begangen, schränkte Michaela Molnar ein. Die Spur der Gewalt zieht sich auch durch Frankreich. Die meistgesuchte Verbrecherin Deutschlands wird mit sechs Morden und einem rätselhaften Todesfall in Verbindung gebracht. Ihre DNS wurde bisher an 40 Tatorten gefunden.
Der gewaltsame Einstieg in die Realschule in Saarbrücken in der Nacht zum 7. Juli gehörte zu einer Serie von elf Einbruchdiebstählen in der Stadt zwischen Juni und September 2007. Die Polizei ermittelte eine Gruppe von neun Tätern, von denen die meisten minderjährig waren. Bei den Einbrüchen hatten sie es auf Computer, Flachbildschirme und Bargeld abgesehen. Aber von der Beteiligung einer Frau an der Tat am 7. Juli will angeblich keiner der hier nur fünf Täter etwas wissen. Das "Phantom" war aber da - es hat seine Spur an einer Getränkedose hinterlassen, wie das Institut für Rechtsmedizin in Homburg festgestellt hat. "In diesem Fall ist alles mysteriös", sagte Molnar - auch, dass hier keiner die Frau bemerkt haben will.
Bisher war die Spur der Unbekannten nach dem Mord in Heilbronn erstmals wieder im August 2007 in Kornwestheim bei der Untersuchung von Gartenhausaufbrüchen aufgetaucht. Im Jahr 2008 stießen die Ermittler mehrmals nach Einbrüchen im Saarland auf Gen-Spuren der Polizistenmörderin. Im April wurde die DNS an einem Stein gesichert, mit dem im Oktober 2006 bei einem Einbruch in Saarbrücken eine Terrassentür zertrümmert worden war. Auch ein Speicheltest mit mehr als 2000 Menschen brachte die Ermittler keinen Schritt weiter. Weder ihr Alter noch ihr Aussehen wie etwa die Augenfarbe sind bekannt. Eine Heroinspritze an einem der Tatorte lässt aber darauf schließen, dass sie drogensüchtig ist.