Er zeugte 19 Kinder, ernannte sich selbst zum Polygamisten und lebte mit drei Ehefrauen zusammen. Der 55-Jährige quälte seine Großfamilie jedoch über Jahrzehnte und folterte sie. Jetzt wurde er dafür zu siebenmal lebenslänglich verurteilt.

Washington. Mansa Musa Muhummed (55) wird nie wieder in Freiheit leben können, er muss für immer ins Gefängnis. Der 55-Jährige folterte seine drei Ehefrauen und 19 Kinder über mehrere Jahrzehnte, schlug sie und ließ sie hungern. Ein Gericht in Kalifornien verurteilte ihn dafür zu siebenmal lebenslanger Haft.

"Herr Muhummed zeigt keine Reue und zeigt keinerlei Verantwortlichkeit für sein gestörtes Verhalten", sagte Richter Paul Dickerson bei der Urteilsverkündung in Riverside am Freitag (Ortszeit). "Das Gericht sendet ihm die schärfste Botschaft." Der zum Islam übergetretene Mann wies die Vorwürfe zurück: "Ich habe nie jemanden gefoltert."

Der selbst ernannte Polygamist lebte mit drei Ehefrauen zusammen. Familienmitglieder hatten ausgesagt, Muhummed habe sie und die Kinder mit Bootsrudern, Schläuchen und Stromkabeln geschlagen. 1999 wurde er festgenommen.

Was die Beamten damals zu sehen bekamen, waren die Folgen schrecklicher Qualen. Die damals 18 Jahre alte Tochter Sharon wog nur noch knapp 22 Kilogramm, ein älterer Bruder 24 Kilo. Ihr Vater habe Nahrung für seine Familie streng rationiert, während er selbst "aß wie ein König", berichteten die Kinder. Einen Sohn habe er bei den Füßen aufgehängt und stundenlang mit einem Seil geprügelt. Dass der Mann erst jetzt verurteilt wurde, lag nach dem Bericht der "Los Angeles Times" an "juristischen Manövern".

Da Muhummed ständig mit seiner Großfamilie umzog, war es schwierig, ihn zu fassen zu kriegen. Er legte weder Wert auf das Wohl noch auf die Bildung seiner Kinder. Diese können teilweise nocht schreiben und lesen. Die Ehefrauen und Kinder seien oft tagelang in einer dunklen Garage eingeschlossen gewesen, ohne Heizung, Zugang zu einer Toilette oder Klimaanlage. "Ich habe sehr große Angst vor ihm", sagte Tochter Sharon vor Gericht. "Ich will nicht, dass er jemals wieder aus dem Gefängnis kommt."