Spektakulärer Unfall in Sachsen: Ein Autofahrer ist mit seinem Wagen 35 Meter durch die Luft geflogen und in sieben Meter Höhe in einem Kirchendach. Bilderstrecke: Spektakulärer Flug ins KirchendachVideonews: Auto landet in Kirchendach

Dresden. Spektakulärer Unfall in Sachsen: Ein Autofahrer ist mit seinem Wagen 35 Meter durch die Luft geflogen und in sieben Meter Höhe in einem Kirchendach in Limbach-Oberfrohna gelandet.

Der 23-jährige Fahrer überlebte schwer verletzt. Er hatte die Kontrolle über seinen schwarzen Skoda verloren und raste eine Böschung hinauf. Vor den Augen von zwei Streifenpolizisten, die mit ihrem Wagen vor einer roten Ampel hielten, wirbelte das Auto wie in einer Action-Szene aus einem James-Bond-Film durch die Luft und schlug im Dach der evangelischen Stadtkirche ein.

Polizeisprecher Knut Wagner: "Nach ersten Erkenntnissen fuhr der junge Mann an einer Abzweigung mit sehr hohem Tempo einfach geradeaus weiter und durchbrach ein Absperrgitter. Eine leicht ansteigende Wiese hat dann offenkundig wie eine Sprungschanze gewirkt."

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Ob Alkohol eine Rolle spielte, blieb zunächst unklar. Wagner sagte, auch erfahrene Beamte hätten so etwas noch nie erlebt. "Das Ganze ist unglaublich." Johannes Schubert, der Pfarrer der Kirche, konnte nur noch staunen: "Dass der Mann am Leben ist, ist ein Wunder Gottes." Ausgerechnet ein Kirchendach habe ihn vor einem womöglich tödlichen Sturz in die Tiefe bewahrt. Am nächsten Sonntag soll im Gottesdienst dafür gebetet werden, dass der Betroffene das Krankenhaus möglichst bald wieder verlassen kann. "Es ist nun wichtig, dass er durchkommt", sagte der Geistliche. Die Frage nach einer möglichen Schuld stehe nicht im Vordergrund. Gott vergebe auch Sündern.

Nach Ermittlungen der Polizei war das Auto gegen 23 Uhr mit einem großen Knall in das Dach eingeschlagen. Nur das Heck habe noch herausgeschaut, sagte ein Beamter.

Für Stunt-Experte und Action-Regisseur Stefan Richter von der Produktionsfirma action concept in Hürth bei Köln, die vor allem für RTL-Serien wie "Alarm für Cobra 11" Stuntszenen dreht, ist der Unfall "fast unbegreiflich". "Für eine solche Szene müssten wir schon eine vier Meter breite und zehn Meter lange Rampe aufstellen", sagt er. "Der Wagen muss mit extrem überhöhter Geschwindigkeit gefahren sein, um bei der kurzen Anfahrt einen so sauberen Flug ohne Überschlag zu schaffen." Der Ex-Stuntman: "Mit 70 oder 80 km/h würden wir einen solchen Stunt nicht hinkriegen." Der Boden vor der Kirche muss sehr hart gefroren gewesen sein. Deshalb sei das Auto nicht weggesackt und ein "Kick am Ende nach oben überhaupt möglich geworden".

Die Kirche muss nach einer ersten Überprüfung nicht wegen statischer Probleme geschlossen werden. Der Dachschaden wird auf rund 70 000 Euro geschätzt.