London. Die alten Römer in Britannien waren aus heutiger Sicht alles andere als modisch gekleidet. Sie trugen nämlich Socken zu ihren Sandalen, was manchem Mann von heute die perfekte Ausrede liefern dürfte. Bei Ausgrabungen an einem 2000 Jahre alten Tempelkomplex südlich von London entdeckten Archäologen den Fuß einer Bronzestatue, der zu seiner Sandale im mediterranen Stil eine Art wollenen Strumpf trägt. "Das ist wirklich peinlich für die alten Römer. Der Fund war völlig unerwartet", sagt Nansi Rosenberg vom Ausgrabungsteam. "Vielleicht kann man sie mit der Kälte entschuldigen. Aus den Schriften des Tacitus wissen wir, dass das Wetter damals in Britannien schrecklich war. Vermutlich haben ihre Füße die Kälte nicht vertragen." Rosenberg bewertete die Entdeckung als "einen interessanten Fund". Es handle sich um den ersten greifbaren Beweis dafür, dass es damals schon Socken gab. Der Fuß könnte zur Statue eines römischen Herrschers oder des Gottes Mars Camulos gehören, der in Nordfrankreich und Britannien verehrt wurde. Die Ausgrabungen in dem Südlondoner Vorort Southwark laufen bereits seit einem Jahr. Insgesamt ist die Tempelanlage 1,2 Hektar groß. Auf dem Gelände soll gebaut werden.