Vor fast anderthalb Jahren verschwand Felix aus Braunschweig: Der Abenteurer legte 240 Kilometer zurück und tauchte jetzt wieder auf - in der Hauptstadt Berlin. “Wie er das gemacht hat, weiß nur Felix“.

Berlin. Verschmust, verspielt und sehr unternehmungslustig: Wander-Kater Felix, sechs Jahre alt, sucht nach seiner 240 Kilometer langen Reise von Braunschweig nach Berlin ein neues Zuhause. „Wie Felix seinen langen Weg von Braunschweig in die Hauptstadt zurücklegte, ist völlig ungewiss. Vielleicht ist er unter eine Plane eines LKW gesprungen oder in einen Umzugswagen – das weiß nur Felix“, sagte Sprecherin Stephanie Eschen vom Berliner Tierheim. Dort hatte seine Finderin ihn Mitte Mai abgegeben. Da der getigerte Kater einen Chip trug, konnte seine wechselvolle Geschichte nachvollzogen werden.

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Ende 2006 kam Kater Felix, ein Mai-Kätzchen, im Alter von sechs Monaten erstmals als Fundtier ins Tierheim der Hauptstadt: Er wurde prompt vermittelt, aber nahm irgendwann Reißaus und landete Anfang

2010 erneut im Tierheim. Sein zweiter Besitzer brachte ihn schon wenige Wochen später, im Februar 2010, zurück, weil Felix nicht mehr fraß und unglücklich schien. Seine dritte Halterin schließlich gab ihn im Sommer zurück als sie schwanger wurde. Kurz darauf, im September 2010, herrschte im Berliner Tierheim dann Katzennotstand. „Wir waren total überfüllt und haben Felix zusammen mit einigen anderen Katzen ins Braunschweiger Tierheim abgegeben“, sagte Tierschutzverein-Mitarbeiterin Beate Kaminski.

Auch dort fand Felix bald eine Familie, aber im tiefsten Winter büxte er wiederum aus. 17 Monate später wurde er dann in Berlin gefunden. „Es gibt immer wieder mal solche Fälle, wo Katzen lange Wege über lange Zeiten zurücklegen“, erzählt Kaminski. Abenteurer Felix scheint seine Tour munter überstanden zu haben: Er war weder verstört noch zerzaust oder total abgemagert, sagte Kaminski: „Er ist sogar ein ordentlicher Wupper und wiegt bestimmt sechs Kilo.“ Jetzt wartet er auf ein neues Zuhause – am besten in einem ruhigen Teil Berlins oder im nordöstlichen Umland. „Und seinen freiheitsliebenden Geist, den muss man natürlich hinnehmen“, sagte Kaminski.

(dpa)