Hamburg. Der weiße Ring hat in Hamburg im vergangenen Jahr 1173 Menschen, hauptsächlich Opfer von Gewalttaten, unterstützt. "Das dramatische an den Zahlen ist, dass vier von fünf der Betroffenen Frauen und Mädchen waren", sagt der Hamburger Landesvorsitzende der Opferhilfeorganisation, Wolfgang Sielaff. Nach wie vor spielen häusliche Gewalt und Stalking eine große Rolle. Knapp die Hälfte aller Taten ereignen sich in Wohnungen.
Laut der Hilfsorganisation waren unter den betreuten Gewaltopfern nicht nur Erwachsene, sondern auch 49 Kinder. "Die Gewalttaten verfolgen die Opfer über Monate und Jahre, oftmals ein Leben lang", so Sielaff. Neben 12.000 Stunden Beratung leistete der Weiße Ring auch finanzielle Hilfe. 355.000 Euro stellte die Organisation hilfsbedürftigen Opfern von Straftaten im vergangenen Jahr zur Verfügung. Staatliche Hilfe wird dagegen wenig angenommen. Bei der Opferentschädigung ist laut Sielaff Hamburg weiterhin bundesweites Schlusslicht. Der Grund: Es werden weniger Anträge gestellt. Nach Einschätzung des ehemaligen Chefs des Hamburger Landeskriminalamtes liegt das auch an der schlechten Beratung von Opfern in der Hansestadt.