Hamburg. Andy Delmore ist derzeit Co-Trainer beim kanadischen Nachwuchsteam Windsor Spitfire. Eine Trainingseinheit endete für ihn dramatisch.
Andy Delmore ist glücklich, wieder das tun zu können, was ihm am meisten Freude bereitet. Auf dem Eis stehen, jungen Talente den Weg in höhere Eishockey-Ligen ebnen und seine große Erfahrung weitergeben. Dass dies für den ehemaligen Profi der Hamburg Freezers wieder möglich ist, war lange Zeit nicht selbstverständlich. Im Dezember endete für den aktuellen Co-Trainer des kanadischen Nachwuchsteams Windsor Spitfire, das in der Ontario Hockey League (OHL) spielt, dramatisch.
Ex-Freezers-Profi Delmore kippte bei Trainingseinheit um
Der 45-Jährige, der zwischen 2007 und 2009 als Abwehrspieler in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) für die Freezers aktiv war, klagte während einer Trainingseinheit über Herzbeschwerden. Athletiktrainer Aaron English reagierte blitzschnell und leistete mit einem Defibrillator Erste Hilfe, bis der Notarzt in der Trainingshalle eintraf.
Im Krankenhaus wurde Delmore weiterbehandelt und anschließend ein Defibrillator implantiert. „Ich hoffe, dass ich dieses Ding nie brauchen werde, aber es ist gut zu wissen, dass es da ist, falls doch mal wieder so etwas passiert“, sagte Delmore dem kanadischen TV-Sender "CTV News".
Detaillierte Erinnerungen an den Tag des wohl schlimmsten Trainings seiner Karriere hat Delmore, der topfit ist und zuvor noch nie solche gesundheitlichen Probleme hatte, kaum noch. Der "lebensverändernde Moment", wie ihn Delmore beschreibt, sei aber noch immer allgegenwärtig. Er fühle sich noch immer etwas "traumatisiert", aber vor allem dankbar, dass alles halbwegs glimpflich ausgegangen sei. „Liebe deine Ehefrau, deine Kinder, deine Familie und liebe dich selbst, schließlich kann alles sehr schnell vorbei sein“, sagte Delmore.
Athletiktrainer rettete Andy Delmore wohl das Leben
Mittlerweile ist der ehemalige Hamburger Eishockeyprofi auf dem Wege der Besserung. Delmore kehrte am vergangenen Wochenende bei den Windsor Spitfire hinter die Bande zurück. „Ich bin sehr dankbar, wieder hier zu sein“, sagte Delmore und fügte an: „Ich habe großes Glück, gut gelaunt und vor allem gesund zu sein, um weiterhin den Kids zu helfen, ihren großen sportlichen Traum zu verwirklichen.“
- Cheftrainer Thom: „Ich möchte nicht gegen uns spielen“
- Vergünstigte Tickets für Polizei – warum die Idee scheiterte
- Keine Perspektive? Was Kristian bei den Crocodiles antreibt
Bei Delmores Verein Windsor Spitfire sollen künftig die Spieler geschult werden, wie sie in einem Fall wie diesem Erste Hilfe leisten können. „Panik ist in so einer Situation das Schlimmste. Ruhig bleiben und das tun, was nötig ist. Ein Leben retten!“, sagte Athletiktrainer Aaron Englisch, der mit seiner Erste-Hilfe-Maßnahme maßgeblichen Anteil daran hat, dass Andy Delmore am Leben ist und wieder das tun kann, was er am liebsten tut. Auf dem Eis stehen.