Am Tag nach dem HSV-Spiel zogen Anhänger von Dynamo nach Dassendorf weiter. PK-Eklat in Hamm, Berne-Institution geht mit Sensation.
Noch Luft nach oben. Etwa 200 Fans von Dynamo Dresden, die am Vortag ihr Team beim HSV unterstützt hatten, besuchten am Sonntag das Oberligaspiel der TuS Dassendorf gegen den Meiendorfer SV.
TuS-Sponsor Michael Funk, der eine Hostelkette betreibt, hatte einen besonderen Übernachtungspreis angeboten – alle 140 Plätze waren ausgebucht. Die insgesamt 403 Zuschauer konnten am Ende einen 3:0-Erfolg der TuS bejubeln, und die Dresdner Fans feierten mit den Dassendorfer Spielern nach Spielschluss wie bei einer Meisterschaft. „Die können jedes Heimspiel kommen“, freute sich nicht nur Keeper Christian Gruhne über die tolle Stimmung durch die Fans des DFB-Pokalgegners der ersten Runde. Sportchef Jan Schönteich: „Man muss so eine Fan-Freundschaft leben, deshalb werden wir uns auch zum Dynamo-Spiel beim FC St. Pauli etwas einfallen lassen.“
Am Rande nahm Meiendorf-Präsident Jens Malcharzik zu den Gerüchten Stellung, die Mannschaft würde seit Wochen auf ihr Geld warten. „Das stimmt nicht. Wir zahlen pünktlich. Nur wer Kilometergeldabrechnungen nicht rechtzeitig einreicht, der hat es nicht rechtzeitig bekommen. Bei uns bekommen die Spieler übrigens das Geld als Punktprämien – und da hatten wir deutlich mehr eingeplant. Es ist also noch Luft nach oben!“
Andelko kontert scharf. Die Pressekonferenzen bei Oberligaaufsteiger Hamm United sorgen weiter für Zündstoff. Nach dem bald darauf beigelegten Streit mit dem Niendorfer TSV (Abendblatt berichtete) erschien diesmal Rugenbergens Trainer Andelko Ivanko nach dem 4:1-Sieg seiner Mannen nicht. „Es ist eine große Unsportlichkeit und ziemliche Frechheit, trotz Einladung – und Zusage – nicht zur Pressekonferenz zu kommen. Einige zeigen eben Größe nach Niederlagen. Andere zeigen Schwäche, wenn sie gewonnen haben“, kritisierte Hamms Präsident Jörn Heinemann Rugenbergens Trainer Ivanko.
Der konterte am Sonntag auf Nachfrage des Abendblatts scharf. „Auf dem Platz und von der Trainerbank gab es einige Provokationen von Hamm. Unter anderem hat deren Trainer Sidnei Marschall ,Halt die Fresse‘ zu mir gesagt, nachdem ich die Gelbe Karte für seinen Spieler Mankumbani mit Recht als ,überfällig‘ bezeichnet habe. Daher bin ich nicht zur Pressekonferenz gekommen. Bei Hamm United haben sie wohl große Wahrnehmungsschwierigkeiten. Für mich sind sie ein Haufen Selbstdarsteller. Mit solchen Menschen möchte ich nicht in einem Raum sein.“
Nebens großartiger Abschied.In dieser Woche kündigte Berne-Institution und Chefcoach Frank Neben aufgrund des schwachen Saisonverlaufs seinen Rücktritt zum 1. Dezember an. Somit mutierte das Heimspiel in der Landesliga Hansa gegen den Tabellenzweiten ASV Hamburg für die auf einem Abstiegsplatz rangierenden Berner zum letzten Heimspiel von Neben – und die Sensation trat ein. Berne besiegte, angetrieben vom überragenden Doppeltorschützen Marco Theis, den ASV mit 5:3. „Die Ansprache vor dem Spiel war emotional und mit einem weinenden Auge. Immerhin bin ich elf Jahre im Verein, war hier sechs Jahre Trainer. Jetzt werde ich mit den Jungs ein paar Bierchen schlürfen“, so der glückliche Coach Neben. Seinen letzten Auftritt am Seitenrand hat Neben kommende Woche im Spiel beim Düneberger SV, dann übernimmt Christian Dittmar.
Jahrtausend-Rekord für Lohbrügge? Auf dem Weg zur besten Punktzahl in diesem Jahrtausend in der Landesliga Hansa befindet sich hingegen der VfL Lohbrügge. Nach dem 2:3 beim ASV Hamburg zum Saisonauftakt gelang mit dem 5:1 gegen den Düneberger SV der 17. Sieg in Serie! Somit immer noch möglich: 87 von 90 möglichen Zählern am Saisonende! Bisheriger Rekordhalter dieses Jahrtausends ist Eintracht Norderstedt, allerdings nicht wie aktuell in einer 16er, sondern in einer 18er-Staffel (Saison 2005/06, 77 Punkte, 112:41 Tore).
Tiedemann als Torwart-Held. Wieder mal ein kurioser Spielverlauf mit Tornescher Beteiligung! Beim SV Curslack Neuengamme holten die Jungs vom Großen Moorweg ein 2:2 – obwohl sie zur Pause 1:2 hinten lagen und in Hälfte zwei Linksverteidiger Fabian Tiedemann für den in Hälfte eins verletzten Norman Baese (Gehirnerschütterung) ins Tor musste. Doch Tiedemann hielt seinen Kasten sauber, und Tornesch schaffte noch das 2:2. Schon in der Vorsaison hatte Tiedemann beim Auswärtsspiel in der Landesliga Hammonia beim USC Paloma (2:2) seine Aushilfstorwartkarriere gestartet. Dort stand er 20 Minuten zwischen den Pfosten, weil Tornesch schon dreimal gewechselt hatte und nach einem Feldverweis folglich nicht mehr tauschen durfte. Damals blieb Tiedemann ebenfalls ohne Gegentreffer. „Fabian hat gleich einen Ball gut rausgeboxt, ein paarmal gut pariert. Er war ein starker Rückhalt. Der Junge kann eben vieles – auch Torwart“, so der Tornescher Trainer Thorben Reibe.