Buchholzer „schafft“ fast zwei Eigentore, Ganitis fliegt, bei St. Pauli II gucken immerhin die Eltern zu.
Peters im Pech und im Glück. „Der gefährlichste Teutonia-Stürmer war mein Abwehrspieler Marcel Peters!“ Der Buchholzer Trainer Thorsten Schneider hatte gute Laune, immerhin holte sein Team beim Favoriten Teutonia 05 einen Punkt. Der TSV führte durch Niklas Jonas (14.), doch als Marcel Peters von seinem eigenen Keeper bei einer Rettungstat zum Eigentor angeschossen wurde (21.), resultierte daraus der 1:1-Endstand. Peters passierte das gleiche Missgeschick im zweiten Durchgang erneut, doch Teutonias Stürmer Francky Sembolo verstolperte den Ball freistehend vor dem leeren Tor. „Wir hatten schon darüber geflachst, ob wir ihn vorne aufbieten, weil er nach dem 4:3 gegen Condor meinte, er würde als Stürmer Torschützenkönig“, so Schneider lachend.
Pechvogel der Saison. Es ist nicht die Spielzeit von Concordias Theodoros Ganitis. Die Hinrunde verpasste der 24 Jahre alte Grieche, da Ex-Cordi-Manager Florian Gossow die Unterlagen für den Neuzugang zu spät beim Hamburger Fußball-Verband eingereicht hatte. Bei seinem ersten Einsatz für Cordi (3:2 in Meiendorf) am 9. Februar sah der Mittelfeldakteur die Gelb-Rote Karte, nun flog er beim 0:3 bei Altona 93 nach 25 Minuten mit einer Roten Karte wegen groben Foulspiels vom Platz. „Das hat unseren Matchplan über den Haufen geworfen“, klagte Concordias Co-Trainer Jens Schadewaldt, der den im Urlaub befindlichen Coach Frank Pieper vertrat.
Allerdings macht er Ganitis keinen Vorwurf, fand die Entscheidung des Referees Henry Wagner (GW Eimsbüttel) zu hart. Eitel Sonnenschein dagegen bei Altona 93, das nach Teutonias 1:1 gegen Buchholz nun mit sechs Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze thront. Trainer Berkan Algan: „Wir haben verdient gewonnen und freuen uns schon auf das Spiel bei Barmbek-Uhlenhorst!“
Fupa klärt auf. Eine mustergültige Bewerbung für den Videobeweis erbrachte die Internetplattform fupa.net beim Oberligaspiel zwischen dem SC Victoria und Barmbek-Uhlenhorst (1:3). „Ich habe dem Linienrichter eine Brieffreundschaft angeboten. Gefühlt waren das ein paar Meter Abseits“, witzelte Victorias Trainer Fabian Boll nach seiner ersten Niederlage angesprochen auf das 3:0 für BU durch Jan Eggers. Das ganze Stadion war sich sicher: Jan Eggers stand beim Pass von Abdel Hathat meterweit in der verbotenen Zone. Am Tag danach folgte die Aufklärung per fupa-Standbild. Eggers war bei der Ballabgabe wenige Zentimeter vor der Mittellinie aus der eigenen Hälfte gestartet. Also kein Abseits – exzellent gesehen vom Schiedsrichterassistenten. Dafür blieben die Platzverweise für Victorias Yannick Petzschke (10., Rot, Notbremse) und Barmbeks Samuel Hosseini (45., BU, wdh. Foulspiel) auch nach Ansicht der fupa-Fernsehbilder fragwürdig. Boll jedoch zeigte schon auf der Pressekonferenz Sportsgeist: „Bei dem, was alles so aktuell auf den Amateurfußballplätzen passiert, bin ich froh, dass sich zu jedem Spiel überhaupt ein Schiedsrichtergespann findet und die Spiele leitet.“
Norderstedt im Abstiegsstrudel. Eintracht Norderstedt rutscht immer tiefer in den Abstiegskampf der Regionalliga Nord. Beim 1:2 im Kellerduell gegen Havelse verursachte die Eintracht zwei Elfmeter zu den Gegentreffern – und der vier Minuten zuvor eingewechselte Angreifer Sinisa Veselinov vergab per Strafstoß das 2:2 (83.). Macht Rang 15, aktuell ein direkter Abstiegsplatz. „Ich hatte mir den Ball schon geschnappt, aber Sini war sich sicher, und wir haben keinen festen Schützen“, sagte Kapitän Jan Lüneburg. Trainer Dirk Heyne nahm den Angreifer in Schutz: „Er kann nichts dafür. Wir stehen auf dem Platz, nicht er.“
Nicht ganz ohne Fans. Während am Millerntor das Hamburger Stadtderby die Fans des FC St. Pauli und des HSV elektrisierte, trat die U23 des FC St. Pauli zeitgleich in der Regionalliga Nord bei Hannover 96 II unter Ausschluss der Öffentlichkeit an. Die Polizei hatte Fanausschreitungen befürchtet. Ganz ohne Anhänger lief das Spiel aber nicht ab. „Immerhin durften die Eltern der Spieler rein. Es waren so 50 Leute da“, sagte St. Paulis Trainer Joachim Philipkowski nach der 0:1-Niederlage. „Die Einschätzung der Hannoveraner Polizei verstehe ich allerdings nicht. Wir als zweite Mannschaft haben ein paar Auswärtsfans – aber die kommen nicht zu unseren Spielen, um Krawall zu machen.“
HSV II live im TV. Die Begegnung des HSV II an der Lohmühle beim VfB Lübeck in der Regionalliga Nord wird am heutigen Montag um 20.15 Uhr auf dem TV-Sender Sport1 live übertragen.