„Wir verstehen uns als Ausbildungsverein“, sagt Michael Behrmann, der zahlreiche Teenager aus der eigenen Jugend im Aufgebot hat. Spätestens 2016 ist der Aufstieg in die Feldbundesliga geplant.
Hamburg. Es gibt einen Dreijahresplan beim Großflottbeker THGC. Michael Behrmann hat ihn erstellt, als er im August 2013 nicht nur Sportkoordinator des Gesamtvereins wurde, in dem rund 2500 Mitglieder Hockey, Tennis und Golf betreiben, sondern auch das Traineramt bei den Hockeydamen übernahm. Der Plan sieht vor, dass Behrmanns Team spätestens im Sommer 2016 den Aufstieg in die Feldbundesliga geschafft und sich als klare Nummer eins im Hamburger Westen etabliert haben soll. Interessant ist deshalb ein Blick auf die Halbzeitbilanz.
Als der 48-Jährige, der von November 2006 bis Ende 2012 Damenbundestrainer war, seinen aktuellen Job antrat, spielte der Traditionsverein in der Zweiten Feldbundesliga eine Nebenrolle und in der Halle in der Regionalliga. Aktuell überwintern die GTHGC-Damen im Feld auf Rang zwei der Zweiten Liga Nord, mit nur zwei Punkten Rückstand auf Uhlenhorst Mülheim, das zum Saisonfinale am 17. Mai an der Otto-Ernst-Straße antreten muss. Und in der Halle wurde im vergangenen Winter der Aufstieg geschafft. Aus fünf Partien der laufenden Bundesligasaison hat der Tabellenvierte immerhin sechs Punkte geholt, am Sonnabend (14 Uhr, Christianeum) ist der Club an der Alster zu Gast. „Das sind die Spiele, aus denen wir lernen müssen“, sagt Behrmann.
Lernen, das steht im Vordergrund für die vielen jungen Spielerinnen im Flottbeker Kader. „Wir verstehen uns als Ausbildungsverein, als Hort für Talente“, sagt Behrmann. Mit Torhüterin Noelle Rother, Torjägerin Simca Schön und Mittelfeldspielerin Amelie Wortmann, alle 18, stehen drei potenzielle A-Kader-Spielerinnen aus der eigenen Jugend in seinem Aufgebot. Mit der Bremerin Juliane Grashoff, 17, und der aus Schwerin gekommenen Inke Lindberg, 18, konnten zwei Sturmhoffnungen verpflichtet werden. Und Anna-Lena Otzen, Isabel Witte, Kristina Wagner und Sophie Fischer, die 2008 in der Jugend B den bislang letzten deutschen Meistertitel für den GTHGC holten, stehen für die Verwurzelung der Spielerinnen mit dem Club. Um die Talente dauerhaft im Verein halten zu können, sei der Aufstieg im Feld zwar elementar, dennoch habe man Geduld mit dem Neuaufbau, sagt Behrmann. Das gilt wenigstens noch für eineinhalb Jahre.