Der Skirennfahrer kam in Training zum Weltcup in Chamonix folgenschwer aus der Balance. Erst letzte Woche war Teamkollege Grugger verunglückt.

Chamonix. Schon wieder ein schwerer Sturz im alpinen Ski-Zirkus, erneuter Schock für das Team Österreich: Eine Woche nach dem Unglück von Hans Grugger in Kitzbühel stürzte Landsmann Mario Scheiber im Abfahrtstraining von Chamonix schwer. Scheiber drehte sich am Donnerstag im unteren Streckenabschnitt auf der „La Verte“ in der Luft um fast 360 Grad, knallte mit Kopf und Rücken auf die Piste und war für drei Minuten bewusstlos. „Er war auf der Strecke ansprechbar und hat die Betreuer erkannt“, sagte ein Sprecher des österreichischen Alpin-Teams. Per Hubschrauber wurde Scheiber sofort in ein Krankenhaus gebracht, wo er weiter untersucht werden soll. Während des Fluges war der Ski-Rennläufer wohl wieder bei Bewusstsein und konnte die Menschen in seiner Umgebung erkennen. Nähere Informationen zum Gesundheitszustands des Österreichers sind bis jetzt noch nicht bekannt.

Der 27-Jährige liegt im WM-Winter auf dem siebten Platz des Abfahrts-Weltcups und verpasste am Wochenende in Kitzbühel auf Rang vier nur knapp das Podest. Die erste von zwei Testfahrten zur Abfahrt am Sonnabend auf der La Verte gewann der Österreicher Klaus Kröll vor seinem Landsmann Georg Streitberger und Christof Innerhofer.

Das Ergebnis der ersten Trainingsfahrt wurde fast zur Nebensache: Die beste Fahrt gelang dem Österreicher Klaus Kröll bereits vor Scheibers Sturz. Auf Platz zwei und drei fuhren dessen Landsmann Georg Streitberger und der Italiener Christof Innerhofer. Tobias Stechert (Oberstdorf) und Andreas Sander (Ennepetal) fuhren nicht in die Top-20.

Unterdessen verläuft bei Scheibers Teamkollegen Grugger die Aufwachphase aus dem künstlichen Tiefschlaf weiter „wie geplant“. Das teilte der Österreichische Skiverband mit. Der 29-Jährige erlange zunehmend das Bewusstsein, dies habe in der frühen Phase allerdings noch keine sichtbaren Auswirkungen. Die Ärzte der Innsbrucker Universitätsklinik verringern die Dosierung der Medikamente, die für den künstlichen Tiefschlaf sorgen.

Grugger war vor einer Woche im Abfahrtstraining von Kitzbühel gestürzt und hatte sich schwer am Kopf verletzt. Seit einer mehr als fünfstündigen Not-Operation liegt er im künstlichen Koma; am Dienstag wurde die Aufwachphase eingeleitet. Der viermalige Weltcup-Gewinner hatte sich Rippen gebrochen und eine Lungenverletzung zugezogen. Am gravierendsten war jedoch die Kopfverletzung nach seinem Aufschlag auf der Eispiste. Dabei hatte er das Bewusstsein verloren. (dpa/sid)