Der deutsche Formel-1-Pilot Nico Rosberg (Williams) hat auf den Straßen seiner Wahl-Heimat die Trainings-Bestzeit vor dem Großen Preis von Monaco aufgestellt.
Monte Carlo. Ein Motorschaden am aufgemotzten Red Bull hat die deutsche Formel-1-Hoffnung Sebastian Vettel bei den ersten Probefahrten auf den Straßen von Monte Carlo ausgebremst. Sein Chef aber glaubt fest an eine erneute Vettel-Gala beim Grand Prix im Fürstentum am Sonntag. „Wenn nichts Unvorhersehbares passiert, sollte Sebastian vor allem auch in Monaco in der ersten Startreihe stehen und aufs Podium kommen“, sagte Red-Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz der Deutschen Presse-Agentur dpa. Tagesbester war am Donnerstag abermals „Trainings-Weltmeister“ Nico Rosberg.
Der gebürtige Wiesbadener benötigte auf den Straßen seiner Wahl-Heimat 1:15,243 Minuten für den 3,340 Kilometer langen Stadtkurs von Monte Carlo. Der Williams-Pilot lag damit 0,202 Sekunden vor Vorjahressieger Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes und Brawn-Fahrer Rubens Barrichello (+0,347). Die erste Übungseinheit am Vormittag hatte der Brasilianer noch vor Ferrari-Pilot Felipe Massa und Hamilton für sich entschieden. Im Kampf um die vorentscheidende Pole Position am Samstag dürfte daher mit Barrichello zu rechnen sein.
Titelanwärter Vettel, dessen Red Bull erstmals der Doppel-Diffusor einen Zusatzschub verleihen soll, musste bei seiner ersten Ausfahrt im Zockerparadies einen Dämpfer verkraften. 26 Minuten vor Ende des Vormittagstrainings steuerte der Hesse seinen Boliden mit qualmendem Motor zurück an die Box. Mehr als Rang 13 war daher nicht drin für den 21-Jährigen. Am Nachmittag ließ der WM-Dritte Vorsicht walten, ging erst spät auf die Strecke und wurde Sechster.
Brawn-Fahrer Jenson Button, der die Weltmeisterschaft nach vier Siegen in den ersten fünf Rennen deutlich anführt, hat Vettel und dessen Teamkollegen Mark Webber dennoch auf der Rechnung. „Es wird immer schwerer. Die Red Bull werden hier in Monaco sehr schnell sein“, erklärte der Brite, der im Training die Plätze acht und vier belegte.
Enttäuschend verlief der Tag für das BMW-Sauber-Team. Nick Heidfeld aus Mönchengladbach kam bei den Übungseinheiten, die vor allem der Fahrzeug-Abstimmung dienen, zweimal nicht über Rang 17 hinaus. Der Pole Robert Kubica, am Vormittag auf Platz 15, rollte kurz nach Beginn der zweiten Übungseinheit mit brennendem Motor aus.
Dagegen herrschte bei den Silberpfeilen um Champion Hamilton Zufriedenheit. „Ein ansprechender Auftakt für uns“, befand Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug auch mit Blick auf die Plätze vier und sieben von Heikki Kovalainen. „Lewis und Heikki waren von Anfang an bei der Musik und diesen Trend wollen wir fortsetzen“, sagte Haug.
Force-India-Pilot Adrian Sutil aus Gräfelfing fuhr am Donnerstag auf die Plätze 18 und 13. Der Wersauer Timo Glock kam in seinem Toyota nicht über die Ränge 19 und 18 hinaus. Das sechste von 17 Saisonrennen wird am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Premiere) ausgetragen.
2. Freies Training:
1. Nico Rosberg (Wiesbaden) Williams 1:15,243 Min.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1:15,445
3. Rubens Barrichello (Brasilien) Brawn GP 1:15,590
4. Jenson Button (Großbritannien) Brawn GP 1:15,774
5. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari 1:15,832
6. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull 1:15,847
7. Heikki Kovalainen (Finnland) McLaren-Mercedes 1:15,984
8. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 1:15,985
9. Kazuki Nakajima (Japan) Williams 1:16,260
10. Nelson Piquet Jr. (Brasilien) Renault 1:16,286
11. Fernando Alonso (Spanien) Renault 1:16,552
12. Mark Webber (Australien) Red Bull 1:16,579
13. Adrian Sutil (Gräfelfing) Force India 1:16,675
14. Jarno Trulli (Italien) Toyota 1:16,915;
15. Sébastien Buemi (Schweiz) Toro Rosso 1:16,983
16. Sébastien Bourdais (Frankreich) Toro Rosso 1:17,052
17. Nick Heidfeld (Mönchengladbach) BMW-Sauber 1:17,109
18. Timo Glock (Wersau) Toyota 1:17,207
19. Giancarlo Fisichella (Italien) Force India 1:17,504
20. Robert Kubica (Polen) BMW-Sauber ohne Zeit