Hamburg. Warum der sonst so spielstarke Becker früh ausgewechselt wurde. Linksverteidiger Paqarada brilliert nur offensiv.

Rundum zufrieden war Timo Schultz mit dem Pokalspiel seiner Mannschaft nicht. „Insgesamt waren wir zu passiv“, bemängelte der Trainer des FC St. Pauli trotz des 3:2 (2:1) im Erstrundenmatch des DFB-Pokals beim vom ehemaligen HSV-Coach Christian Titz betreuten 1. FC Magdeburg. In einem K.o.-Spiel zählt letztlich jedoch nur das Ergebnis. „Aufgrund unserer Pokal-Historie der letzten Jahre steht unter dem Strich die 2. Runde. Daher müssen wir das abharken. Am Ende sind wir weiter“, sagt Schultz. Die Einzelkritik der Kiezkicker:

Smarsch: St. Paulis Pokaltorwart bewahrte sein Team mit vielen starken Paraden vor dem Aus. Gleichzeitig sicherte er sich selbst einen weiteren Einsatz.

Zander (bis 90.+5): Hatte in der ersten Halbzeit defensiv massive Probleme, weil er es oft mit zwei Gegenspielern (Bell Bell und Atik) zu tun bekam.

Einzelkritik: Medic kopfballstark

Dzwigala (90.+5): Half noch rund zwei Minuten mit, den Vorsprung zu halten.

Ziereis: Eine insgesamt souveräne Leistung, er blockte etliche Torschüsse.

Medic: Brachte seine Kopfballstärke erstmals für St. Pauli auch offensiv gewinnbringend mit dem Tor zum 2:1 ein.

Paqarada: Sein Pfosten-Freistoß, der zum 3:2 führte, verdiente das Prädikat Extraklasse. Defensiv hatte er Probleme mit dem schnellen Conteh.

Warum Becker früh ausgewechselt wurde

Smith: Gab per Freistoß die Vorlage zum unverhofften 2:1. Ihm gelang aber zu selten ein guter Spielaufbau.

Becker (bis 45.): Seine Zweikampfquote von 33 Prozent war ein Grund für seine frühe Auswechslung. Kam mit der aggressiven Spielwiese der Magdeburger nicht zurecht.

Aremu (ab 46.): Kämpfte um jeden Ball, dies aber nicht immer erfolgreich.

Benatelli (bis 45.): Legte das 1:0 auf, musste taktisch bedingt früh raus.

Lawrence (ab 46.): Kam als dritter Innenverteidiger ins Spiel und stabilisierte die Abwehr.

Einzelkritik: Kyereh diesmal unglücklich

Kyereh (bis 89.): Wirkte in seinen Aktionen nicht immer glücklich. Vergab das mögliche 3:1 kurz nach der Pause.

Dittgen (ab 89.): Sorgte in der Schlussphase für Entlastung.

Makienok (bis 76.): Spielte eine wichtige Rolle als Anspielstation für lange Bälle aus der Abwehr. Stand bei guten Angriffen ein paar Mal unnötig im Abseits.

Buchtmann (ab 76.): Hatte gute Szenen und konnte bisweilen nur durch Fouls gestoppt werden.

Burgstaller: Der Sturmführer nutzte schon früh eiskalt seine erste Chance und veredelte später Paqaradas Freistoß. Am Ende war er der Matchwinner.