Berlin. Der 19 Jahre junge Innenverteidiger zeigte im Pokal-Viertelfinale bei Union Berlin ein starkes Startelf-Debüt.

14 Zweitligaminuten in vier Spielen. Da war die bisherige Profierfahrung von Marcel Beifus. Bis Dienstagabend. Erstmals stand der 19-Jährige bei der 1:2-Niederlage im Pokal-Viertelfinale beim 1. FC Union Berlin in der Startelf des FC St. Pauli. Und überzeugte seinen Trainer: „Das war wirklich ein ganz tolles Debüt“, sagte Timo Schultz, „er hat die Erwartungen mehr als erfüllt.“

Kurz vor Transfer-Toresschluss Ende August heuerte Beifus am Millerntor an. „Wir trauen ihm zu, dass er sich hinter unseren erfahrenen Verteidigern entwickelt“, erklärte Sportchef Andreas Bornemann damals. Diese Hoffnung, das kann man nach einem halben Jahr sagen, scheint sich zu erfüllen. „Wir wussten, dass Marcel die Qualität hat. Das hat er auch bei uns in der U 23 schon gezeigt“, erklärte Schultz. „Ich hatte keinerlei Bauchschmerzen, ihn zu bringen.“

Beifus profitiert von St. Paulis Verletzten

Natürlich war der Einsatz auch aus der Not geboren. Die beiden erfahrenen Innenverteidiger Philipp Ziereis (muskuläre Probleme) und James Lawrence (Rücken) fielen aus, und auch Adam Dzwigala (Adduktoren) war nicht richtig fit. Also musste Beifus in der Dreierkette neben Jakov Medic und Leart Paqarada ran. „Er dirigierte, hatte eine super Ausstrahlung, war präsent in der Luft und spielte sicher die Bälle rein“, freute sich der Trainer. Es war bezeichnenderweise der Youngster, der als erster Hamburger in der fünften Minute Unions Schlussmann Frederik Rönnow prüfte. Das Selbstvertrauen war da.

Aus der U 23 des VfL Wolfsburg hatten Schultz und Bornemann den Junioren-Nationalspieler nach Hamburg gelockt. Dabei hat ihnen sicherlich in die Karten gespielt, dass der VfL sein Nachwuchsteam aus dem Punktspielbetrieb abgemeldet hatte. „Der FC St. Pauli ist eine gute Adresse für junge Spieler“, sagte Beifus bei seiner Vorstellung im Sommer, „deshalb ist mir die Entscheidung leichtgefallen.“

Schneller als gedacht wird der junge Niedersachse angesichts der Personalnot nun zu einem Hoffnungsträger im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg. St. Pauli wird ihn brauchen – und kann sich auf ihn verlassen. „Das ist ein gewaltig positiver Aspekt aus dem Spiel, bei all der Enttäuschung über das Ausscheiden“, sagte Schultz.