Hamburg. St. Paulis Pokaltorhüter Smarsch wie eine Stammkraft gegen Dortmund, Becker zockte mit Technik, Hartel war überall.

BVB-Superstar Erling Haaland stapfte stinkwütend in die Kabine, auf dem Platz ging der Punk ab: Der unbändige FC St. Pauli feiert eine wilde Pokal-Party. Der kämpferisch überragende Underdog warf den klar favorisierten Titelverteidiger Borussia Dortmund im Kracher-Achtelfinale am Millerntor sensationell mit 2:1 (2:0) raus. Die Einzelkritik der Kiezkicker.

Smarsch: Der Pokaltorwart glänzte früh im Spiel mit zwei Eins-gegen-eins-Paraden gegen Hazard und Reus und gewann damit große Sicherheit.

Ohlsson (bis 75.): Haute sich voll rein, räumte ab und lieferte sich verbissene Zweikämpfe mit Reus, die er nicht selten gewann. Viel besser als zuletzt.

Einzelkritik: Lawrence meldet Haaland ab

Zander (ab 75.): Ersetzte den Schweden eins zu eins. 

Medic: Auch auf der für ihn ungewohnten rechten Seite in der Innenverteidigung eine Bank in der Abwehr. Gewohnt zweikampfstark und mit erstklassigem Stellungsspiel. Unglücklich mit dem Handspiel vor Dortmunds Elfmeter.

Lawrence: Der erfahrene Waliser hatte Haaland die meiste Zeit des Spiels tatsächlich unter Kontrolle und dirigierte seine Nebenleute.

Paqarada: Ließ auf seiner Seite praktisch keine Durchbrüche und Flanken zu. Zu seinen eigenen Flankenläufen kam er jedoch fast gar nicht.

Einzelkritik: Hartel war überall

Smith: Wie ein Turm vor der Abwehr. Konnte mit seiner Physis gegen die gelben Angriffswellen gegenhalten. Baute das Spiel bei St. Paulis Befreiungsangriffen auch geschickt auf.

Becker: Gute Idee von Trainer Schultz, den technisch starken Zocker rechts im Mittelfeld aufzubieten. Mit seinen Fähigkeiten am Ball konnte er mit den BVB-Stars mithalten und sorgte mit seinen Pässen für Gefahr wie vor dem 2:0.

Irvine: Der Australier spielte erstmals bei St. Pauli im zentralen Mittelfeld als Zehner. Mit seiner Erfahrung lief er viele Räume zu und war sicher im Passspiel.

Hartel: Sein Pass brachte das 1:0. Der schnelle Dauerläufer war überall auf dem Spielfeld zu finden und kaum zu stellen.

Amenyido mit dem Glück des Tüchtigen

Burgstaller (bis 90.): Seinen Pass „verwandelte“ Witsel zum 2:0. Wich immer wieder auf die Flügel aus, band Dortmunds Verteidiger und holte sich viele Bälle im Mittelfeld. 

Makienok (ab 90.): Half noch mit, den Vorsprung zu sichern.

Amenyido (bis 75): Auch er stellte mit seinen technischen Fähigkeiten den BVB vor einige Probleme. Manchmal im Zweikampf etwas zu naiv, behielt vor seinem Tor mit etwas Glück aber die Ruhe.

Dittgen (ab 75): Sollte anlaufen und für Kontergefahr sorgen.

Die Statistik

  • FC St. Pauli: Smarsch – Ohlsson (74. Zander), Medic, Lawrence, Paqarada – Smith, Becker, Hartel, Irvine – Burgstaller (90. Makienok), Amenyido (75. Dittgen).
  • Dortmund: Kobel – Meunier, Akanji (76. Zagadou), Hummels, Guerreiro – Witsel (90. Moukoko), Brandt, Bellingham, Reus, T. Hazard (65. Malen) –  Haaland.
  • Tore: 1:0 Amenyido (4.), 2:0 Witsel (40. Eigentor), 2:1 Haaland (58., Handelfmeter nach Videobeweis)
  • Zuschauer: 2000 (ausverkauft)