Hamburg. Dynamo wartet mit neuem Trainer und System auf. Aremu nach positivem Corona-Test in Quarantäne – auch andere Spieler fallen aus.

Die Vorbereitung auf das kommende Spiel beinhaltete für St. Paulis Trainer Timo Schultz auch das Videostudium eines Spiels des abstiegsbedrohten Drittligisten SC Verl, wie er am Donnerstag verriet. Das klingt kurios, hat aber einen einfachen Grund. Bis zu seiner Beurlaubung am 15. Februar war Guerino Capretti (40) Cheftrainer der Ostwestfalen.

Jetzt impft er seit dem 2. März sein Spielsystem dem Team von Dynamo Dresden ein, das an diesem Sonnabend (13.30 Uhr) den FC St. Pauli zum Zweitligaduell empfängt. „Der Kollege zeichnet sich dadurch aus, dass er konsequent ein 4-3-3 spielen lässt – mit einem Sechser und zwei Achtern“, hat Schultz festgestellt. So praktizierte es Capretti zuletzt auch schon in seinem ersten Spiel mit den Sachsen am vergangenen Sonntag beim Tabellenführer Werder Bremen (1:2).

FC St. Pauli hat Respekt vor Dynamo Dresden

Dieses Match ist für die St. Paulianer der einzige Anschauungsunterricht, wie das Dynamo-Team unter dem neuen Coach funktioniert. „Die Dresdner haben in Bremen trotz der Niederlage ein richtig gutes Spiel hingelegt und hatten meiner Meinung nach die besseren Chancen“, sagte Schultz jetzt voller ­Respekt.

Nicht mehr viel wert sind hingegen die eigenen Erfahrungen mit Dynamo in dieser Saison. Dabei hat St. Pauli sogar schon zweimal gegen Dresden gewonnen – im Zweitliga-Hinspiel am Millerntor Anfang Oktober (3:0) und im DFB-Pokal dreieinhalb Wochen später in Dresden (3:2 n. V.). Da hatte noch Aufstiegstrainer Alexander Schmidt (53) das sportliche Sagen.

St. Paulis Offensivspieler Amenyido und Dittgen fallen weiter aus

„Es gibt einem ein positives Gefühl, wenn man die beiden ersten Duelle gewonnen hat. Auf der anderen Seite haben sich die Vorzeichen geändert. Wir haben hinter die ersten beiden Spiele einen Haken gemacht, haben sie im Hinterstübchen, aber sie werden uns jetzt nichts helfen“, sagte Schultz.

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Personell kann er auf dieselben Spieler setzen, die am vergangenen Sonnabend den 3:1-Sieg gegen den Karlsruher SC ermöglicht hatten. Hinzu kommt noch Mittelfeldspieler Eric Smith als mögliche Alternative, nachdem er in dieser Woche wieder mittrainieren konnte.

Weiterhin fallen aber von den potenziellen Stammkräften die Stürmer Etienne Amenyido und Maximilian Dittgen sowie die Verteidiger Philipp Ziereis, James Lawrence und Sebastian Ohlsson verletzt aus.

FC St. Pauli: Aremu an Corona erkrankt

Am Donnerstagnachmittag stand zudem fest, dass St. Paulis Mittelfeldspieler Afeez Aremu wegen einer Infektion mit dem Coronavirus nicht zur Verfügung steht. Der 22 Jahre alte Nigerianer hatte nach einem positiv ausgefallenen Schnelltest am Morgen nicht am Teamtraining am Vormittag teilgenommen. Ein PCR-Test bestätigte dann das Ergebnis. Aremu, der nach Vereinsangaben vollständig geimpft ist, begab sich umgehend in häusliche Quarantäne und wird vorerst ausfallen.