Amerika könne die Spiele deutlich günstiger ausrichten, sagte der US-Präsident. Bei Sportveranstaltungen seien die USA die „Besten der Welt“. Russland lässt sich Olympia 37 Milliarden Euro kosten.

Washington. Sollten die Olympischen Winterspiele bald wieder in den USA stattfinden, würden sie den Steuerzahler nach Schätzung von Präsident Barack Obama wohl weniger teuer zu stehen kommen als das am Freitag eröffnete Sportspektakel im russischen Sotschi. Er sei sich nicht sicher, ob die von Russland investierten 50 Milliarden Dollar (umgerechnet 37 Milliarden Euro) „für uns notwendig wären, um erfolgreich zu sein“, sagte Obama dem Sender NBC in einem Interview. „Unsere vorhandene Infrastruktur würde es erlauben, das Ganze etwas günstiger zu veranstalten.“

Die Vereinigten Staaten hätten Erfahrung darin, Großveranstaltungen zu organisieren, ergänzte Obama. „Wir sind außergewöhnlich gut darin, Spielstätten zu errichten und Menschen zu bewegen. Ich denke, darin sind wir die Besten der Welt.“

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte für das Großereignis am Schwarzen Meer Wettkampfstätten und Infrastruktur zu Kosten errichten lassen, die von vielen Beobachtern als völlig überzogen beurteilt worden waren. Tatsächlich handelt es sich bei der am Freitag feierlich eröffneten und bis zum 23. Februar laufenden Großveranstaltung um die teuersten Spiele aller Zeiten. Ursprünglich waren Kosten von rund 19 Milliarden Dollar veranschlagt worden. Berichte über Umweltschäden durch Bauprojekte, grassierende Korruption und unfertige Unterkünfte machten weltweit Schlagzeilen.

Letztmals hatten Olympische Winterspiele in den USA 2002 in Salt Lake City stattgefunden, 1996 war Atlanta Austragungsort der Sommerspiele. Obama war der Eröffnungszeremonie in Sotschi wie zahlreiche Spitzenpolitiker aus aller Welt ferngeblieben, darunter auch Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Überhaupt war im Fischt-Olympiastadion niemand aus der ersten Führungsriege westlicher Staaten zugegen.