Beim Eisschnelllauf der Damen über 5000 Meter wollen die Deutschen eine Medaille. So fühlen sich die deutschen Frauen vor dem Start...

Richmond/Vancouver. Fünf Namen fallen beim Blick auf die eher raren Ergebnislisten der 5000 Meter Frauen auf. Natürlich die Tschechin Martina Sáblíková, die Kanadierinnen Clara Hughes und Kristina Groves sowie die Erfurterinnen Stephanie Beckert und Daniela Anschütz-Thoms machten die Top-Platzierungen unter sich aus – und sie gehen an diesem Mittwoch (13 Uhr Ortszeit, 22 Uhr MEZ) auch auf Medaillenjagd auf der Distanz der „Iron Ladies“. Oder untermauert die Japanerin Masako Hozumi das ungeschriebene Gesetz, dass Olympische Spiele ihre eigenen Geschichten schreiben können?

Sáblíková, die bei der WM vor Jahresfrist im Olympic Oval als einzige unter der Siebenminuten-Marke blieb, überzeugte bei ihrem 3000-Meter-Sieg letzte Woche und nahm diesen Schwung auf die weniger geliebten 1500 Meter mit: Bronze. Kristina Groves ließ sich vom euphorischen Publikum ebenfalls aufs Treppchen „tragen“ (Platz 3 über 3000 m). Clara Hughes, Fahnenträgerin der Gastgeber, läuft dann zur Bestform auf, wenn andere schon pumpen.

Und so fühlen sich die deutschen Starterinnen in Form:

Stephanie Beckert: „Ich bin happy. Meine Silbermedaille über 3000 Meter kann mir keiner nehmen“, so die auch in Vancouver unermüdlichste Absolventin von Trainings-Kilometern. „Die 5000 kann ich deshalb jetzt genießen. Ich werde, wie immer, alles geben – mal sehen, was am Ende dabei herauskommt. Neben Sáblíková und den zwei Kanadierinnen schätze ich auch Daniela stark ein. Ohne sie wäre ich nicht hier, denn das Training mit ihr hat mich so weit gebracht.“

Daniela Anschütz-Thoms: „Schützi“ hat sich für ihr letztes olympisches Einzelrennen „volle Konzentration“ verordnet, über das Teamrennen (Samstag) jedenfalls will sie erst nachdenken, „wenn ich die längste Strecke hinter mir habe. Jetzt gilt die volle Konzentration den 5000 m.“ Über Medaillenträume spricht die 35-jährige nicht – „logisch, als die ewige Vierte“.

Katrin Mattscherodt: „Meine Beine sind gut, ich habe mich an die Eisbedingungen gewöhnt“, erklärt die 28-Jährige vom Sportclub Berlin, die keine Ablenkung vom Wesentlichen zulässt. „Ich war in meiner Freizeit nicht viel unterwegs, nur mal an der Waterfront.“ Insgeheim peilt sie eine Top-16-Platzierung an.

Petr Nowák (Sáblíkovás Coach): „Martina mag die 5000 m noch mehr als die 3000“, große Stücke hält er auch auf Clara Hughes und Stephanie Beckert. „Martina ist mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben. Wenn sie jetzt noch eine Medaille holt und wir in Tschechien immer noch keine eigene Halle bekommen, wird das nie mehr was.“