Hamburg. Die Abwehrspieler Josha Vagnoman und Stephan Ambrosius fehlen seit Monaten. So sollen sie wieder in den Kader integriert werden.

Die Eigengewächse Josha Vagnoman (21) und Stephan Ambrosius (23) sind in diesen Tagen beim HSV mittendrin, aber irgendwie auch nur dabei. Während die Mitspieler um Stammplätze und Einsatzzeiten kämpfen, muss das Defensiv-Duo erst einmal dafür sorgen, körperlich wieder so gut in Schuss zu kommen, dass sie ernsthafte Alternativen für Trainer Tim Walter darstellen können. Die mathematische Comeback-Formel des 46-Jährigen: Man braucht so viele Wochen Mannschaftstraining, wie man zuvor in Monaten verletzt war.

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Hinter den beiden gebürtigen Hamburgern liegt eine elendig lange Leidenszeit. Innenverteidiger Ambrosius hatte sich im April vergangenen Jahres im Training einen Kreuzbandriss zugezogen. Dieselbe Verletzung, die er bereits 2018 erlitten hatte. Eigentlich sind zwei solche Blessuren ein Super-Gau für jeden Fußballer.

Doch der Glaube an das Comeback ist größer denn je. Das Vertrauen in sein Knie ist zurück. Seit drei Wochen ist Ambrosius fester Bestandteil des Mannschaftstrainings. Der in Wilhelmsburg aufgewachsene Abwehrspieler sehnt sich nun einfach nur nach Spielzeit.

HSV News: Vagnoman hat seit Mitte August kein Spiel mehr absolviert

Und diesen Wunsch teilt er mit seinem Teamkollegen und Kumpel Vagnoman. Der Rechtsverteidiger fehlt seit dem 13. August 2021. Damals hatte der U-21-Nationalspieler bei der 2:3-Hinspiel-Niederlage gegen den FC St. Pauli ganze 14 Minuten gespielt. Es sind seine bisher einzigen Einsatzminuten in dieser Spielzeit. Anschließend legte ihn eine komplizierte Muskelsehnenverletzung im Oberschenkel lahm.  Dadurch verpasste er im vergangenen Jahr auch die Olympischen Sommerspiele in Tokio.

Eigentlich sollte Vagnoman längst wieder in den Kader integriert sein, doch beim HSV ist man vorsichtig geworden, schließlich hatte das Eigengewächs in seiner jungen Karriere immer wieder muskuläre Probleme. Deshalb will Trainer Walter kein Risiko eingehen. Immerhin konnte auch Vagnoman seit zwei Wochen das Teamtraining ohne Rückschlag durchziehen. Zuvor hatte sich der Hamburger in München bei Promi-Arzt Hans Wilhelm Müller-Wohlfahrt (72) grünes Licht geben lassen. Das kam bei seinem Cheftrainer nicht ganz so gut an.

Darum soll das Duo nicht in der U21 des HSV Spielpraxis sammeln

Der logische nächste Schritt auf dem Weg zum Zweitliga-Comeback wäre für Ambrosius und Vagnoman ein Einsatz in der Regionalliga-Mannschaft, um dort wieder die abhandengekommene Spielpraxis zu sammeln. Doch das ist aktuell kein Thema für HSV-Trainer Walter. "Jetzt jedenfalls noch nicht. Wenn sie spielen könnten, könnte ich sie ja bei uns mit auf die Bank nehmen. Darum ist es jetzt nicht sinnvoll, sie in Spiele zu schicken, in denen es um Punkte geht", erklärt Walter.

Zudem ist der HSV-Trainer ein Fan davon, dass in der Nachwuchsmannschaft in erster Linie Talente zum Einsatz kommen. "Die U21 hat junge Spieler und die sollen spielen, sich weiterentwickeln. Deswegen ist es wichtig, dass sie ihre Spielzeit bekommen. Und wir versuchen auf andere Art und Weise den verletzten Profis Spielpraxis zu geben", so Walter.

Die nächste Länderspielpause ist im März. Gut möglich, dass der HSV dort wieder ein Testspiel absolviert und Vagnoman und Ambrosius dort erstmals wieder zum Einsatz kommen. Es ist bei den Youngstern also Geduld gefragt. Wie so oft in den vergangenen Monaten.