Beim HSV jagt eine schlechte Nachricht die nächste: Rincon musste das Training abbrechen und fällt lange aus. Doch es gibt auch gute Meldungen.


Hamburg. Weltstar Lionel Messi kommt zur Zauberstunde, aber der HSV einfach nicht zur Ruhe. Der Bundesliga-Dino feiert mit dem Testspiel-Knaller am Dienstag (18 Uhr/ARD) gegen den FC Barcelona den ersten Höhepunkt seines 125. Geburtstags in stürmischen Zeiten. Eine Negativ-Schlagzeile jagt die nächste. Dabei sollte nach der letztjährigen Seuchen-Saison alles besser werden.


+++ Peace Cup in Südkorea: Abheben zum Millionenspiel +++


Davon sind die Hamburger meilenwert entfernt. Erst mischte sich Investor Klaus-Michael Kühne in die Transferpolitik ein und forderte die unrealistische Verpflichtung von Rafael van der Vaart, nun sorgt die unendliche Geschichte um die Prügelei zwischen Son Heung-Min und Slobodan Rajkovic für Frust. „Rajkovic soll den Mund halten“, meldete sich Kapitän Heiko Westermann via Bild zu Wort. Den Profis des HSV gehen die ständigen Störungen gehörig auf die Nerven, von Aufbruchstimmung, oder gar festlicher Vorfreude ist beim Bundesliga-Gründungsmitglied kaum etwas zu spüren.



Trainer Thorsten Fink hatte Rajkovic nach seiner Faust-Attacke gegen Son suspendiert, der 23 Jahre alte serbische Nationalspieler durfte nicht mit ins Trainingslager nach Südkorea reisen.
Rajkovic holte daraufhin die verbale Keule raus
, bezeichnete Finks Verhalten als „mädchenhaft“ und sagte, Fink habe „zwei Gesichter“, sein Rausschmiss habe schon vorher festgestanden. Zudem sei er nicht der einzige Spieler, der Probleme mit Fink hätte.


"Dafür gibt es keine Anhaltspunkte“, sagte HSV-Boss Carl Edgar Jarchow nun, „kein anderer Spieler hat sich in der Form geäußert. Aus meiner Sicht hat das mit seinen persönlichen Gefühlen zu tun.“ Auch Kapitän Westermann und der frühere Nationalspieler Marcell Jansen stellen sich demonstrativ hinter Fink: „Unser Trainer-Team ist menschlich, kommunikativ und ehrlich. Sonst hätte ich meinen Vertrag ja nicht gerade verlängert“, sagte Jansen. Westermann legte klare Worte nach: „Es geht nicht, dass ein Spieler mit 23 Jahren die Klappe aufreißt. Ich hatte nie das Gefühl, dass Slobodan anders behandelt wurde.“



Schock für den HSV: Rincon fällt lange aus


Die schlechten Nachrichten reißen beim HSV nicht ab. Der venezolanische Mittelfeldspieler Tomás Rincón musste das Mannschaftstraining am Freitag abbrechen. Der 24-Jährige leidet unter einer Knochenhautentzündung am Schienbein. Es handelt sich dabei offenbar um eine alte Verletzung, die nun wieder aufgebrochen ist. "Ich habe ein Jahr mit Schmerzen gespielt, aber es tut immer noch sehr weh", sagte Rincón, der wohl sechs bis acht Wochen pausieren muss.


Nach der Rückkehr der Hamburger Profis aus dem Trainingslager in Südkorea wird sich Rincón am kommenden Dienstag einer Kernspintomografie unterziehen. Danach wird sich entscheiden, ob Rincon operiert werden muss oder konservativ behandelt werden kann.


In der vergangenen Saison kämpfte der HSV lange um den Klassenerhalt, eine konzentrierte Vorbereitung und ein konsequenter personeller Umbruch sollten derartige Zeiten schnell vergessen machen. Doch die ständige Unruhe und auch die zwei Unentschieden in den Testspielen gegen die Regionalligisten 1860 Rosenheim und Holstein Kiel lassen die Fans Schlimmes befürchten.


Diesen negativen Eindruck wollen Profis und Verantwortliche nun schnellstmöglich korrigieren und können dabei erste Erfolge vorweisen. Der Trip nach Südkorea ist finanziell ein voller Erfolg. „Wir wollen den koreanischen Markt nach und nach für uns erschließen“, sagte Vorstand Joachim Hilke. Son Heung-Min dient als Türöffner für lukrative Deals mit koreanischen Sponsoren, für die Teilnahme am Peace Cup kassiert der HSV schon mehr als 400.000 Euro Antrittsprämie. Bei einem Turniersieg stehen unter dem Strich mehr als 1,2 Millionen Euro auf der Habenseite. Viel Geld für den klammen HSV.



HSV erreicht in Südkorea Finale im Peace Cup


Der Anfang ist mit dem Einzug ins Finale schon mal gemacht. Der HSV setzte sich gegen den niederländischen Ehrendivisionär FC Groningen mit 2:1 (1:1) durch. Damit haben die Hamburger bereits eine Million Dollar für Antritt und Halbfinalsieg sicher. Weitere 500 000 Dollar gibt es für den Turniererfolg zu gewinnen. Im Finale am Sonntag wartet der südkoreanische Rekordmeister Seongnam Ilhwa Chunma FC auf den HSV. Der siebenfache Titelträger hatte am Vortag den englischen Premier-League-Club AFC Sunderland mit 1:0 besiegt.


Die Hamburger waren durch Dennis Aogo per Foulelfmeter in der 14. Minute in Führung gegangen. Den Ausgleich für die Niederländer besorgte vor 2000 Zuschauern Mitchell Schet (27.). Der eingewechselte Ivo Ilicevic erzielte schließlich per Freistoß (79.) das Siegtor für die Hamburger.



Badelj-Transfer vor dem Abschluss


Sportdirektor Frank Arnesen, der für Verhandlungen in Hamburg geblieben ist, kann wohl in der kommenden Woche einen neuen Spieler präsentieren. Der kroatische Nationalspieler Milan Badelj soll für etwa 3,5 Millionen Euro von Dinamo Zagreb an die Elbe wechseln. Positive Nachrichten für den HSV - in dieser Phase auch bitter nötig, obwohl am Dienstag der FC Barcelona kommt.