Hamburg. Der Auftritt der Hamburger gegen Hansa war alles andere als trostspendend. Trotzdem gab es einen würdevollen Abschied für Uwe Seeler.
Dass, wenn Uwe Seeler im Mittelpunkt steht, der HSV nicht automatisch als Sieger vom Platz geht, erlebten die Fans schon einmal am 5. November 2016, als „Uns Uwe“ im Volksparkstadion seinen 80. Geburtstag feierte und das Team des damaligen Trainers Markus Gisdol anschließend gegen Dortmund mit 2:5 unter die Räder kam. Und trotzdem: Viele, auch der Autor dieser Zeilen, hätten gedacht, dass es nach dem Tod Seelers nur einen Gewinner geben kann: den HSV. Aber Fußball ist eben nicht immer romantisch.
Nach dem späten Tor der Rostocker dürften die Anhänger der Hamburger ihre Arena mit zwiespältigen Gefühlen verlassen haben. Wie der HSV, die Zuschauenden und auch Hansa vom Fußballidol Abschied nahmen, war emotional und würdevoll. Diese Bilder und Momente werden bleiben und gehen über die Momentaufnahme nach einem 1:0 oder 0:1 hinaus. Insofern darf sich der HSV trotz der Niederlage als ein (trauender) Gewinner fühlen.
HSV-Auftritt wirkt alles andere als trostspendend
Auch wenn an solch einem Tag eine profane sportliche Analyse irgendwie nebensächlich erscheint: Trostspendend wirkte der HSV-Auftritt bei diesem „Trauerspiel“ ganz sicher nicht. Kam der Auftaktsieg gegen Aufsteiger Braunschweig schon sehr glücklich zustande, öffneten die Gäste von der Ostsee jedem Träumer die Augen.
Der HSV agierte limitiert und scheint aktuell weit davon entfernt, eine dominante Rolle in der Zweiten Liga spielen zu können. Auch wenn die Profis mit ihren Uns-Uwe-Schriftzügen auf dem Trikot womöglich mit dem Druck nicht gut umgehen konnten, an diesem Uwe-Seeler-Tag etwas Besonders leisten zu sollen.