Hamburg. HSV-Kapitän gibt sich vor der Rückkehr in seine Heimat kampfeslustig – aber auch selbstkritisch. Scherz über frühen Karriereknick.

Als Sebastian Schonlau am Dienstag nach dem Training vor die Journalisten tritt, tropft noch Wasser von einigen Kameras. Zwei Rasensprenger waren angegangen und hatten den wartenden Reportern eine unfreiwillige Dusche verpasst.

Am Freitag (18.30 Uhr/Liveticker auf abendblatt.de) dürften bei Schonlaus Rückkehr zum SC Paderborn auch nicht alle Augen trocken bleiben. Der Mannschaftskapitän des HSV begann dort bereits in der C-Jugend seine Karriere, hat in Paderborn bis zu seinem Wechsel nach Hamburg im Sommer nahezu sein gesamtes Leben verbracht. „Ich freue mich darauf, die Jungs alle wiederzusehen“, sagt der 27-Jährige.

HSV-Kapitän Sebastian Schonlau hat das Geschehen bei seinem Heimatverein SC Paderborn noch immer genau im Blick.
HSV-Kapitän Sebastian Schonlau hat das Geschehen bei seinem Heimatverein SC Paderborn noch immer genau im Blick. © Imago/Oliver Ruhnke | Unbekannt

HSV: Schonlau stärkster Zweikämpfer der Liga

Elf Jahre verbrachte er bei Paderborn und durchlebte viele Höhen, aber auch einige Tiefen. Schonlaus Profikarriere wurde früh ein Dämpfer versetzt. „Zu klein und zu schmächtig“ war die Diagnose bei den B2-Junioren. Er musste zu seinem Heimatverein, dem SF Warburg 08, zurückkehren. „Ich bin eben ein bisschen später gewachsen als alle anderen“, sagt er mit einem Lachen.

Als der Wachstumsschub kam, dauerte es nicht lange, bis der Innenvertei­diger wieder im Paderborner Trikot auf dem Platz stand. Er erlebte mehrere Ligenwechsel, sowohl Aufstiege als auch Abstiege. Dreimal schaffte Schonlau den Sprung in die höhere Liga. Nun ist er Kapitän beim HSV – und nach zehn Spieltagen der zweikampfstärkste Profi der Zweiten Liga (78 Prozent Zweikampfquote). Vor seinem Ex-Club hat Schonlau großen Respekt. „Ich denke nicht, dass es am Freitag einfach werden wird.“

HSV-Podcast mit Paderborns Sportdirektor Wohlgemuth:

Schonlau kündigt Pause für Michel an

Als Abwehrchef wird Schonlau wieder viel zu tun bekommen, denn besonders Paderborns Mittelstürmer Sven Michel (31) ist eine konstante Gefahr im gegnerischen Strafraum. Schonlau freut sich für ihn, gibt sich aber auch kampfeslustig: „Am Freitag hat Sven Pause, danach kann er gerne so weitermachen.“

Die Wege von Sven Michel (l.) und Sebastian Schonlau (r.) haben sich im Sommer getrennt.
Die Wege von Sven Michel (l.) und Sebastian Schonlau (r.) haben sich im Sommer getrennt. © Imago/Jan Hübner | Unbekannt

Vor der Saison fiel es nicht nur Schonlau schwer, Paderborn richtig einzuschätzen. Doch fünf Siege und drei Unentschieden aus zehn Spielen haben viele Experten nach dem Abgang von Trainer Steffen Baumgart überrascht. In der Tabelle steht der SCP vier Plätze vor Schonlaus Hamburgern.

HSV zieht Schlüsse aus Remis-Serie

„Wir sind absolut nicht zufrieden mit unserer Punkteausbeute“, sagt der Spielführer des HSV. Man habe Schlüsse aus dem Spiel gegen Düsseldorf – dem dritten Unentschieden in Folge – gezogen.

Auch interessant

Auch interessant

„Selbstkritik gehört auf jeden Fall dazu“, meint Schonlau. Einen besseren Ort für eine mögliche Wende könnte er sich am Freitag nicht aussuchen.