Hamburg. HSV-Fan „David1887HSV“ hat sich mit seinen Transfernews bei Twitter einen Namen gemacht. Wie er die Entwicklung unter Walter sieht.
Manchmal reichen 28 Zeichen aus, um die eigene Leidenschaft zu verdeutlichen. „Supporte was du liebst! @hsv“, steht in Versalien in der Profilbeschreibug von HSV-Fan und Twitter-User „David1887HSV“. Der 25-Jährige äußert täglich in mehreren Tweets seine Meinung über seinen Herzensclub, womit er nicht alleine ist. Was David aber von der breiten Twitter-Masse abhebt, sind seine permanenten Updates über Nachrichten rund um den Volkspark. Der ausgebildete Tourismuskaufmann konsumiert sämtliche Medienberichte über den HSV und teilt anschließend die aus seiner Sicht spannendsten Fakten bei Twitter – mit Quellenangabe.
Sein Service ist unter den Fans derart beliebt, dass er in dieser Woche erstmals die Marke von 1500 Followern geknackt hat. „Mein Ziel war es nie, mehr Follower zu generieren“, sagt David dem Abendblatt. „Was mir gefällt, ist der angenehme Austausch auf Twitter mit anderen Fans. Gefühlt dreht sich mein ganzer Tag um den HSV.“
Wie Fan David zum HSV-Informanten bei Twitter wurde
Tatsächlich wirkt es manchmal so, als beschäftigt sich David 24 Stunden mit dem HSV. Nicht selten veröffentlicht er den ersten Tweet noch vor 6 Uhr und gibt am späten Abend nach 23 Uhr ein letztes Update.
Besonders aktiv ist er während der heißen Transferphase, wenn er jedes Gerücht teilt. „In dieser Zeit versuche ich alles mitzunehmen“, sagt David, der seine Rolle als HSV-Informant auf Twitter seit fünf Monaten ausführt. „Nachdem Daniel Thioune entlassen wurde und es darum ging, wer neuer Trainer wird, hatte ich eine innere Anspannung verspürt.“ Und schon lebte er seine Leidenschaft bei Twitter aus.
HSV-Fan David verkündete Reis-Transfer als Erster
Eine erhöhte Aufmerksamkeit erlangte David in diesem Sommer, als er den Transfer von Ludovit Reis noch vor den etablierten Medien ankündigte. Zuvor hatte er einen Hinweis über Twitter erhalten. Seine Quelle durfte sich selber nicht über die Personalie äußern. Also erledigte David diesen Job. „Es war ein schönes Gefühl, der Erste zu sein.“ Als Reis einige Tage später vom HSV als Neuzugang verkündet wurde, war das Interesse an Davids Tweets bereits um 600 neue User gestiegen. „Die Follower-Zahl ging durch die Decke, alleine an einem Tag kamen 200 dazu“, erinnert er sich.
Trotz dieser Erfahrung schließt David für sich aus, Journalist zu werden. „Dafür fehlt mir leider die akademische Bildung“, sagt er selbstkritisch. Und auch seine Vorfreude auf Reis hat sich nach dem Saisonstart relativiert. „Er ist hinter seinen Erwartungen geblieben.“ Eine Aussage, die er auch auf die Kaderplanung bezieht. „Ich finde alle Neuzugänge interessant, aber es hätte mehr passieren müssen. Auf der rechten Außenbahn tut es mir am meisten weh, dass keiner mehr gekommen ist.“
HSV-Fan David glaubt an Walter
Mit dem unter Tim Walter eingeschlagenen Weg ist David dagegen zufrieden. „Man merkt, dass die Angst, die noch unter Thioune und Dieter Hecking spürbar war, endlich weg ist. Die Mentalität hat sich verbessert.“
Mit seiner Einschätzung über die Profis genießt David viele Sympathien in Fankreisen. Vor sechs Wochen sah dies noch anders aus, als die Anhänger beim Heimspiel gegen Darmstadt (2:2) schnell unruhig wurden und jeden Rückpass mit Pfiffen quittierten. Doch auch Walter ist aufgefallen, dass sich die Stimmung zum Positiven verändert hat. „Die Fans haben uns in den letzten Spielen getragen. Wir merken, dass sie hinter uns stehen. Es wächst etwas zusammen.“