Hamburg. Wechselt Alidou im Winter? Hrubesch trägt sein Herz auf der Zunge. Manager Mutzel wartet auf ein „unmoralisches Angebot“.

Horst Hrubesch war in seiner Karriere als Spieler nicht dafür bekannt, unnötig viele Haken zu schlagen, Umwege zu gehen oder Schnörkel zu brauchen. „Flanke Manni, ich Kopfball, Tor“, war der Leitspruch, nach dem er sich als Fußballer richtetet – und diesen geraden Weg hat er sich auch in seinem Leben danach bewahrt. So war es auch am Sonnabend beim Heimspiel gegen Schalke 04 (1:1) nicht verwunderlich, dass die Sky-Moderatoren Stefan Hempel und Torsten Mattuschka direkte Antworten auf ihre Fragen zur Zukunft von Faride Alidou erhielten.

„Ich hoffe, dass er und sein Berater so schlau sind, und den Weg hier beim HSV weitergehen. Er muss sich noch entwickeln“, sagte der HSV-Nachwuchsdirektor unmissverständlich.

HSV: Hrubesch richtet Wunsch an Alidou

Hrubesch – auch daraus machte er nie einen Hehl – ist Alidou-Fan. Doch mit der nahenden Entscheidung, dass sein alter Zögling den Verein spätestens im Sommer verlassen will, hadert er. „Es ist so eine Geschichte, die Raute zu küssen und dann auch dazu zu stehen“, sagte Hrubesch, der auf Alidous emotionale Auswechslung beim 4:1-Sieg gegen Regensburg anspricht. „Ich würde mir wünschen, dass Faride hier bleibt. Er ist ein junger Spieler, der Sicherheit braucht. Diese kriegt er hier. Es gibt genug Beispiele von Spielern, bei denen ein solcher Wechsel nicht funktioniert hat.“

HSV-Nachwuchschef Horst Hrubesch wurde vor dem Anstoß gegen Schalke nach Talent Faride Alidou befragt.
HSV-Nachwuchschef Horst Hrubesch wurde vor dem Anstoß gegen Schalke nach Talent Faride Alidou befragt. © Imago / Lobeca | Unbekannt

Dabei widersprach Hrubesch bei Sky auch dem Vorwurf, dass der HSV eine mögliche Vertragsverlängerung verschlafen hätte: „Er wollte schon mal weg, als ich gekommen bin. Ich habe gesagt, nein, du bleibst. Wir haben zwischendrin schon versucht, den Vertrag zu verlängern. Wir waren nicht zu spät dran. Wir haben alles dafür getan, dass er bleibt.“

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HSV wartet bei Alidou auf „unmoralisches Angebot“

Manchmal scheint alles aber nicht genug zu sein. So haben sich Hamburgs Verantwortliche vom Gedanken verabschiedet, das Eigengewächs halten zu können. Noch vor Weihnachten wird mit der Entscheidung gerechnet, zu welchem Club es den 20-Jährigen nun zieht.

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Dabei machte Sportdirektor Michael Mutzel gegenüber Sky deutlich, dass ein Wechsel noch im Winter aus finanziellen Gründen eher unwahrscheinlich sei: Wir haben natürlich auch Zwänge, aber das Angebot müsste schon sehr unmoralisch sein“, sagte der 42-Jährige. „Er hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022 und das ist schon mal gut für uns. Wir müssen uns keine Sorgen machen und sind super froh, dass er sich so schnell so gut entwickelt hat. Daran hat sicherlich unser Trainer einen großen Anteil.“

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Fragt man diesen Trainer, dann würde er nur gerne noch ein wenig mit Alidou arbeiten. „Ich versuche, die Jungs besser zu machen“, sagte Tim Walter auf Abendblatt-Nachfrage. „Und so lange die Jungs da sind, mache ich das noch weiter.“ Nur lange wird einer seiner Lieblingsjungs eben nicht mehr da sein.