Hamburg/Fürth. Mittelfeldspieler wird bei seinem Kumpel Gideon Jung in Fürth anheuern. Wird der HSV noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv?
Vor dem Stadtderby beim FC St. Pauli hatte Jeremy Dudziak noch als möglicher Startspieler des HSV gegolten. Zwei Tage nach der empfindlichen 2:3-Niederlage beim Rivalen vom Millerntor ist klar: Dudziak hat es am Freitag noch nicht einmal in den Kader des HSV geschafft, und er wird dies auch in Zukunft nicht mehr tun.
Denn aller Voraussicht nach wird der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler Hamburg in Richtung Franken verlassen und in der anstehenden Woche einen Vertrag beim Bundesliga-Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth unterschreiben.
Am Sonntag gab dessen Sportchef eine Wasserstandsmeldung zu den entsprechenden Transfer-Verhandlungen ab. Es seien noch „einige Dinge“ zu klären, sagte Rachid Azzouzi dem TV-Sender Sky über Dudziak. Und weiter: „Es ist schon so, dass wir in Gesprächen sind mit dem Spieler und dem HSV. Aber wenn das klappt, kann es sein, dass er uns in den nächsten Tagen verstärken wird.“
HSV: Dudziak und Jung in Fürth wiedervereint
Der „Bild“-Zeitung zufolge ist für Dudziak, dessen Vertrag im Sommer 2022 ausläuft, eine Ablöse von 700.000 bis 800.000 Euro im Gespräch. In Fürth, das nach dem 1:5-Fehlstart beim VfB Stuttgart noch einmal auf dem Transfermarkt reagieren muss, würde Dudziak auf seinen Kumpel Gideon Jung treffen. Der Defensivallrounder war vor der Saison ablösefrei vom HSV zu Fürth gewechselt.
Durch Dudziaks Abgang, der sich bereits nach einer Disziplinarstrafe inklusive Suspendierung im Endspurt der vergangenen Saison abgezeichnet hatte, wird womöglich auch der HSV noch einmal in der Kaderplanung tätig werden müssen. Vor allem in der Mittelfeldzentrale klafft nach den Abschieden von Amadou Onana nach Lille und Klaus Gjasula nach Darmstadt eine nun größer werdende Lücke.
HSV geht auch eine Außen-Alternative verloren
Vor der Saison wurde bereits Routinier Aaron Hunt verabschiedet. Und auch, wenn der junge Finne Anssi Suhonen nach seiner Einwechslung im Stadtderby für Belebung sorgte, wurde die fehlende Qualität im zentralen Mittelfeld gegen St. Pauli noch einmal offensichtlich. Am Sonntag wurde Suhonen dann auch erst einmal wieder zur U21 in die Regionalliga beordert.
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Ansonsten hat auch Neuzugang Ludovit Reis noch zu viele Ausreißer in seinem Spiel, und David Kinsombi taucht auch in seinem dritten HSV-Jahr bislang zu oft ab, wenn es drauf ankommt. Unterdessen stünde Trainer Tim Walter ohne Dudziak künftig auch für die Außenbahn eine Alternative weniger zur Verfügung.
Dudziak-Abgang: Walter schreit nicht nach Transfers
Immerhin: Nach Onana (7 Millionen Euro) wäre Dudziak der zweite Profi, für den der HSV in diesem Sommer eine Ablöse erzielt. Wird der HSV die Einnahmen in mögliche Neuzugänge investieren?
„Wir haben noch bis zum 31. August Zeit und sondieren immer den Markt“, sagte Walter am Tag nach dem Derby. Öffentlich nach Verstärkungen schreien will der Coach aber trotz des zu erwartenden Dudziak-Transfers noch nicht.
„Wir wollen uns jetzt erst einmal entwickeln. Da haben wir noch viel zu tun, darum sind unsere Ziele ganz klein. Wir wollen das nächste Spiel gewinnen.“ Dieses Vorhaben wird Walters Mannschaft kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Darmstadt 98 (13.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) nun ohne Jeremy Dudziak in die Tat umsetzen müssen.
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