Hamburg. Heuer Fernandes ist erneut der Pokalheld. Meffert verhielt sich wie beim Cocktail trinken. Alidou blieb blass.
Was für ein Pokalfight! Der HSV steht nach dem 5:4 n.E. im Halbfinale des DFB-Pokals. Dabei lagen die Hamburger bereits mit 0:2 zurück, kämpften sich dann aber zurück und setzten sich dank eines überragenden Torhüters Daniel Heuer Fernandes schließlich zum dritten Mal in Folge im Elfmeterschießen durch. Die Einzelkritik der HSV-Profis.
Heuer Fernandes: Stellte seine Mauer vor dem 0:1 nicht optimal. Wurde dann mit drei gehaltenen Elfmetern erneut zum gefeierten Pokalhelden.
Gyamerah (bis 56.): Spielte offiziell rechts hinten, verließ seine Position aber zu oft. Foulte vor dem Freistoß zu spät.
Vagnoman (ab 56.): Für seine Beteiligung am 2:2 hatte sich seine Einwechslung gelohnt. Eiskalt auch vom Punkt.
Vuskovic: Reihte sich ein in die Hamburger Viertelfinal-Ausrutscher. Verlor so den Ball, der zum 0:1-Freistoß führte. Danach gewohnt stabil und nervenstark.
Schonlau: Der Mann für die akustischen Momente. Ergrätschte sich den größten Jubel der ersten Halbzeit, sorgte mit riskanten Pässen aber immer wieder für ein Raunen. Im Elfmeterschießen gab es ein lautes „Neeiiin“ und dann ein „Jaaaaaa“.
HSV-Einzelkritik: Meffert wie beim Cocktail trinken
Muheim (bis 80.): Der Schweizer hatte schon stärkere Abende – vor allem in dieser DFB-Pokal-Saison.
Wintzheimer (ab 80.): Wieder glücklos.
Meffert: Erledigte seine Aufgabe mit einem Ruhepuls, mit dem andere Leute am Pool ihren Cocktail trinken.
Kinsombi (bis 56.): Machte phasenweise sehr gute Sachen mit dem Ball. Seine frühe Auswechslung überraschte.
Reis (ab 56.): Stark formverbessert.
HSV-Einzelkritik: Glatzel wie Uwe Seeler
Kittel: Hatte vor dem Elfmeter zu viel Zeit zum Nachdenken und verschoss. Trieb trotzdem bis zum Ende mit an.
Jatta: Der lebende Beweis, dass Forrest Gump nicht nur eine Filmfigur ist. Wahnsinn, wie er in Halbzeit zwei aufdrehte und das 2:2 erzwang. Hätte Zwayer das Spiel nicht beendet, würde er noch immer durch den Volkspark sprinten.
Glatzel: Sein Treffer zum 1:2 erinnerte ein wenig an Uwe Seelers berühmtes Hinterkopf-Tor 1970. Auch das 2:2 hätte „Uns Uwe“ nicht besser machen können.
HSV-Einzelkritik: Alidou unglücklich
Chakvetadze (bis 59.): Spielte erstmals von Beginn an und hatte von Beginn an Bock auf den Ball. Dass er ein feines Füßchen hat, zeigte seine Flanke zum 1:2.
Alidou (ab 59./bis 106.): Rein und raus ohne Applaus. Ihm gelingt derzeit nichts.
Heyer (ab 106.): Durfte seinen wohl schönsten Abend in Hamburg genießen.