Regensburg. Der HSV gewinnt spektakulär mit 4:2 bei Jahn Regensburg und glänzt dabei mit zwei Sonntagstorschüssen am Sonnabend.

Kurz nach dem Schlusspfiff war alles wieder gut. „Super HSV“, sangen die rund 1300 mitgereisten HSV-Fans und hüpften mit ihren Helden in kurzen Hosen um die Wette. Dass es bis zum 4:2-Auswärtserfolg ein harter Weg war, interessierte in diesem Moment niemanden. Die Hamburger in der Einzelkritik:

Heuer Fernandes: Hatte großen Anteil an der desaströsen Anfangsphase, als ihm der eine oder andere Ball zu viel im Aufbauspiel misslang. Und hatte genauso großen Anteil an der Steigerung nach dem glücklichen Führungstreffer, als ihm plötzlich ein Traumpass nach dem nächsten gelang. Vor allem mit den Händen sorgte er dafür, dass die Regensburger dem Chancenwucher nachtrauern müssen.

Heyer: Blieb nach der Pause gedanklich noch zwei Minuten länger in der Kabine. Anders ist sein Fehler vor dem 1:1 kaum zu erklären. Wird nach seiner fünften Gelben Karte in Ingolstadt fehlen, was vielleicht auch ganz gut so ist.

Vuskovic: Musste sich in das Spiel reinkämpfen.

Schonlau: Hm. Naja. So lala.

Muheim: Ein wunderbares Beispiel für die Irrationalität des Fußballs. Hatte 22 Minuten lang Schwierigkeiten, den rechten vor den linken Fuß zu setzen – und schoss dann mit links ins rechte Eck das Tor seines Lebens. Danach dann plötzlich richtig stark.

Meffert (bis 79.): Das HSV-Metronom gab vor allem dann den Takt vor, wenn das Spiel zu kippen drohte.

HSV-Profi Reis hatte offenbar noch Schuhspanner drin

David (ab 79.): Darf sich bei Kumpel Vagnoman bedanken, dass sein Foul zum Strafstoß kurz vor Schluss keine gravierenden Langzeitfolgen hatte.

Reis (bis 55.): Schien die Schuhspanner in seinen Buffern vergessen zu haben. Nach 55 Minuten hatte Trainer Walter endlich ein Einsehen.

Kittel (ab 55.): Hat den Denkzettel verstanden. Sorgte für Belebung, holte einen Strafstoß raus und überließ diesen Kumpel Kinsombi. Gut.

Jatta (bis 79.): Entschied sich erst nach gut 20 Minuten, an diesem Fußballspiel aktiv teilzunehmen.

Vagnoman (ab 79.): Last-Minute-Held.

Suhonen (bis 67.): Der HSV-Michel aus Lönneberga. Macht immer mal wieder irgendeinen Blödsinn, aber wirklich böse kann man ihm einfach nicht sein. Schon mal gar nicht, wenn der Finne aus dem Nichts einen Miro-Muheim-Gedächtnisschuss rausholt.

Kinsombi (ab 67.): Mittendrin im Getümmel der wilden Schlussphase. Belohnte sich selbst.

Kaufmann (ab 67.): Sehr fleißig. Ein Tor wird der Stürmer in seinem Leben wahrscheinlich nicht mehr erzielen, aber hat sich seinen überraschenden Startelfeinsatz redlich erlaufen.

Alidou (ab 67.): Der dreifache Übersteiger ohne Raumgewinn erinnert an einen Witzeerzähler ohne Pointe.

Glatzel: Der 18-Tore-Mann zeigte einmal mehr, wie wichtig er auch ohne eigenen Treffer für diese Mannschaft ist.