Hamburg. Das Interesse an den Spielen gegen Basel und Hertha im Stadion ist offenbar noch gering. Das sind die Gründe.
Es ist das erste Mal seit dem Stadtderby am 30. Oktober, dass der HSV und der FC St. Pauli wieder vor Fans spielen dürfen. Während der HSV an diesem Sonnabend (15.30 Uhr) zur Saisoneröffnung gegen den Schweizer Erstligisten FC Basel 5700 Zuschauer im Volksparkstadion zulassen darf, würde der FC St. Pauli gegen den Bundesligisten Hertha BSC um 16 Uhr gerne vor 2955 Anhängern spielen.
Doch das Interesse an der Rückkehr in die Stadien scheint aktuell noch gering zu sein. Während der HSV bis Freitagabend rund 4000 Tickets verkauft hatte, waren es bei St. Pauli erst die Hälfte.
Für den HSV ist das Auftaktspiel gegen Basel ein Test
Der HSV hatte erst am Donnerstag mit dem Verkauf der Karten begonnen. Offenbar scheint es aber mehrere Gründe zu geben, warum die Nachfrage noch gering ausfällt. War das Volksparkfest eine Woche vor dem Saisonstart in der Vergangenheit vor allem ein Familienfest, dürfen durch die aktuellen Corona-Verordnungen nur zwei Karten pro Person verkauft werden. Mehr dürfen in der Verteilungsordnung der Plätze auch nicht nebeneinander sitzen. Zudem scheint die Lust auf einen Stadionbesuch angesichts des wieder leicht steigenden Infektionsgeschehen noch nicht wieder so groß zu sein – trotz des minimalen Risikos bei einer Freiluftveranstaltung.
Für den HSV ist das Spiel aber vor allem auch ein Test – sportlich in den neuen Trikots, aber eben auch organisatorisch. In zwei Wochen erwartet der Club zum ersten Ligaheimspiel gegen Dynamo Dresden im Optimalfall wieder 17.1000 Zuschauer im Volkspark.
Auch „Bestandskunden“ können Karten für St. Pauli kaufen
Auch beim FC St. Pauli stellt die Saisoneröffnung gegen Hertha BSC einen Testlauf für die Rückkehr von Zuschauern ins Millerntor-Stadion dar. Fast 3000 Sitzplätze dürfen belegt werden. Eine gute Woche später, wenn Holstein Kiel zum ersten Ligaspiel ans Millerntor kommt, sind es rund dreimal so viele.
Seit dem vergangenen Dienstag sind die Tickets für das Spiel gegen Hertha online oder telefonisch buchbar. Hatte der Club zunächst nur bisher Dauerkarteninhabern und Mitgliedern ermöglicht, Karten zu erwerben, so wurde der Kreis angesichts einer eher mäßigen Nachfrage schnell auf alle sogenannten „Bestandskunden“ erweitert, also auf alle, die in der Vergangenheit schon einmal Eintrittskarten beim FC St. Pauli erworben haben. Jeder Besteller kann maximal vier Karten kaufen. Diese sind zum Einheitspreis von 15 Euro zu haben.
St.-Pauli-Fans bevorzugen Stehplätze
Für einen Sitzplatz gegen einen Erstliga-Gegner ist das ein fairer Preis. Oberligist BW Lohne hatte kürzlich für seinen Test gegen St. Pauli 20 Euro verlangt. Das Hauptproblem aber ist nicht unbedingt der Preis, sondern sind eher die Einschränkungen. Die meisten St.-Pauli-Fans bevorzugen Stehplätze. Die Anordnung der benutzbare Sitzplätze im Schachbrettmuster ist sicher hilfreich, um die Ansteckungsgefahr zu mindern, sorgt aber eben auch für ein eher einsames, steriles Fußballerlebnis und verhindert das so geliebte gemeinsame Stadiongefühl.
Schon zu Beginn der Pandemie war aus der organisierten Fanszene zu vernehmen, dass man erst dann ins Stadion zurückkehren wolle, wenn wieder die volle Kapazität erlaubt ist. Dies allerdings auch jetzt noch längst nicht absehbar. Voraussetzung für den Zutritt ins Stadion ist wie auch beim HSV auf jeden Fall ein aktueller, negativer Coronatest (maximal 48 Stunden alt), ein Nachweis über eine vollständige Impfung oder über eine vollständige Genesung. Zudem gibt es für die einzelnen Tribünenbereiche festgelegte Einlassphasen von jeweils 25 Minuten.